Tanzkongress 2016

Der Tanzkongress wird erneut als kulturelle Spitzeneinrichtung gefördert

Hannover wird Austragungsort des Tanzkongresses 2016

Halle, 01/07/2014

Der von der Kulturstiftung des Bundes bereits dreimal ausgerichtete internationale Tanzkongress wird als kultureller Leuchtturm gefördert. Der Tanzkongress findet seit 2013 regelmäßig alle drei Jahre an wechselnden Orten in Deutschland statt. Die Veranstaltung hat sich in den vergangenen Jahren als publikumswirksames Festival, internationale Leistungsschau, interdisziplinäre Forschungsstätte, als Ideenwettbewerb und Koproduktionsmarkt profiliert.

Die Ermittlung des Austragungsortes für den Tanzkongress erfolgte nach 2011 nun zum zweiten Mal auf Grundlage einer bundesweiten Ausschreibung, bei der insbesondere die räumlichen Voraussetzungen des Austragungsortes ausschlaggebend waren. Die Stadt Hannover legte mit ihrer Bewerbung das überzeugendste Konzept vor. Auf Initiative des Balletts der Staatsoper unter der Leitung des Ballettdirektors Jörg Mannes und seines Betriebsdirektors Steven Markusfeld hat sich zum ersten Mal ein Staatstheater gemeinsam mit der Stadt um die Ausrichtung des Tanzkongress bemüht. Mit seiner achtjährigen Arbeit als Leiter des dreißigköpfigen Ballettensembles lotet Jörg Mannes die immer noch vorhandenen Grenzen zwischen klassischem Ballett und zeitgenössischem Tanz aus und öffnet durch Großveranstaltungen wie „Die größte Ballettklasse der Welt“ mit über 1.000 Teilnehmern sein künstlerisches Wirken auch für Zuschauergruppen jenseits des Theaters.

Zur Geschichte des Tanzkongress

Nur dreimal – in den Jahren der Weimarer Republik 1927, 1928 und 1930 – fanden in Deutschland zentrale Zusammenkünfte von Akteuren des modernen Tanzes statt. Unter der Bezeichnung Tänzerkongress wurden diese Treffen zur Legende: Bis zu eintausend Tänzerinnen und Tänzer kamen auf den Veranstaltungen zusammen. Sie proklamierten neue Ideen vom Körper, von freier Bewegung und von der gesellschaftlichen Relevanz des Tanzes. Sie formulierten gemeinsame Interessen und verkündeten eine neue Epoche des Tanzes – bis die Machtergreifung der Nationalsozialisten ihrem Aufbruch ein jähes Ende bereitete.

Die Kulturstiftung des Bundes hat diese abgerissene Tradition unter dem Namen Tanzkongress wieder aufgenommen. 2006 fand auf Initiative und in eigener Trägerschaft der Kulturstiftung des Bundes in Berlin die erste Ausgabe des Tanzkongress statt, der einen bedeutenden Erfolg für die Sichtbarkeit der deutschen Tanzszene markierte und zugleich den Auftakt für die von der Kulturstiftung ins Leben gerufene Initiative »Tanzplan Deutschland« bildete.

Seitdem hat der Tanzkongress zu einer signifikanten Mobilisierung der Szene und zu einer öffentlichkeitswirksamen Unterstützung des Tanzes in Deutschland geführt. Einen wesentlichen Beitrag hierzu haben Künstlerinnen und Künstler von Weltruf geleistet – wie zum Beispiel Sasha Waltz, William Forsythe, John Neumeier, Royston Maldoom, Reinhild Hoffmann, Susanne Linke und Vladimir Malakhov, die an den Veranstaltungen der Kulturstiftung des Bundes teilgenommen haben.

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