Klare Linien

Der „Dance 2017“ Kalender mit Fotografien von Gert Weigelt

Der genaue Blick auf den Tänzerkörper macht diesen Kalender, der auch Platz für eigene Einträge bietet, aus.

Etwas anders als die meisten anderen präsentiert sich der Tanzkalender „Dance“ des teNeues Verlags schon immer, so auch in seiner Ausgabe für das Jahr 2017. Kleiner im Format und ausgestattet mit Platz für eigene Termine und Notizen, ist er sicherlich der Praktikabelste. Er ist keine bildgewaltige Rückschau auf die Spielzeit des letzten Jahres oder ein Aushängeschild für eine Kompanie, vielmehr zelebriert er die pure Freude am Tänzerkörper jeden Monat auf's Neue.

Die zwölf Schwarz-Weiß-Fotografien aus den Jahren 1979 bis 2015 stammen von Gert Weigelt. Derzeit Hausfotograf an Martin Schläpfers Ballett am Rhein, was sich auch in der Dominanz der Kompanie in diesem Kalender spiegelt, hat Weigelt die Tanzszene Deutschlands zuerst als Tänzer und ab 1975 als Fotograf nicht nur miterlebt, sondern auch gestaltet. „Physical Photography“ nennt sich seine Homepage, und dieses Motto ist auch hier Programm. Denn klare Linien und eng anliegende Kostüme geben den Blick frei auf das Körperliche des Tanzes. Ganz nah herangezoomt an die Tänzer, zeigen sich Muskeln, Sehnen und Gelenke. Und doch hat jedes Bild seinen eignen tanzkünstlerischen Ausdruck. Die Handschrift der Choreografen, die von Pina Bausch über George Balanchine, Hans van Manen und Martin Schläpfer bis hin zu Jörg Mannes und Lin Hwai Min reichen, spiegelt sich in den einzelnen Bildern, die dennoch in ihrer Ästhetik eine klare Einheit bilden.

All denjenigen, die sich nicht mit einer Kompanie zufriedengeben wollen und die auch den praktischen Nutzen eines Kalenders schätzen, sei dieser „Dance 2017“ als Begleiter durch das neue Jahr empfohlen.


Dance 2017 – Gert Weigelt, teNeues, Format 30x30cm, GTIN: 4002725784032, 13,99 EUR

 

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