Blanca Li als Chefchoreografin an die Komische Oper Berlin

oe
Stuttgart, 06/04/2001

Da scheint Gerhard Brunner ein veritabler Coup gelungen zu sein – endlich! Ich kenne die Dame zwar nicht, die als Nachfolgerin von Richard Wherlock zur nächsten Spielzeit die Leitung des Balletts der Komischen Oper Berlin übernehmen wird, hatte auch vorher nie auch nur den Namen Blanca Li gehört, aber mein kluges elektronisches Lexikon verweist mich auf ein Porträt in der leider schon wieder eingegangenen Wiener Zeitschrift tanzAFFICHE (März 2000, S. 20) von Olga Grimm-Weissert: „Chamäleon – Blanca Li ist als Nachfolgerin von José Montalvo im Choreographischen Zentrum in Créteil im Gespräch“.

Da keine der Berliner Zeitungen Näheres über ihre Person mitgeteilt hat, hier ein paar Fakten, zusammengeklaubt aus dem Grimm-Weissert-Artikel: Geboren 1964 in Granada, zirka 1,60 groß, ein Energiebündel und Allroundtalent. Erfolgreich tätig auf den Gebieten Tanz, Opernregie, Schauspiel in Filmen und Clips, Werbung für Perrier, Modenschauen (unter anderen mit Paco Rabanne), Tanz und Regie für die Rockgruppe Rita Mitsouko. Lebt mit dem Mathematikprofessor Etienne Li in Paris.

Durchbruch 1993 beim Festival in Avignon mit „Nana und Lila“ – schon hier ihr charakteristischer Mix aus Flamenco und zeitgenössischem Tanz, gefolgt von „Salome“, 1995, wo noch Zirkus- und Kabaretteinflüsse hinzukommen. Riesenerfolg mit „Stress, Pète pas les plombs“ („Dreh´nicht durch“), 1997, im gleichen Jahr Regie der beiden Kurzopern von Manuel de Falla in Nantes. Mitwirkung in Pedro Almodovars Film „Kika“, eigener Kurzfilm 1998 „Angoisse“ und das Tanzstück „Le Songe du Minotaur“ („Der Traum des Minotaurus“), sowie die Uraufführungsregie der Oper „Un Tango pour Monsieur Lautrec“ und 1999 Mitwirkung bei der aufsehenerregenden Einstudierung von Rameaus „Les Indes galantes“ an der Pariser Opéra. Und so fort... Schönen Dank an die Wiener Kollegion! Das klingt ja alles ausgesprochen appetitanregend.

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