Die Erben von Prokofjew verbieten „Cinderella“ im Bordell

Lettische Nationaloper setzt Inszenierung vorerst ab

Stuttgart, 12/08/2005

Die Erben des russischen Komponisten Sergej Prokofjew verlangen, dass die Neuinszenierung seines Ballettes „Cinderella“ an der Lettischen Nationaloper in Riga abgesetzt wird, weil sie im Bordell spielt. In der Neufassung des moldawischen Choreografen Radu Poklitaru arbeitet Aschenputtel als Magd, ihrer Stiefmutter gehört das Bordell und ihre Schwestern sind Callgirls. Laut der Prokofjew-Stiftung wurde auch die Partitur verändert, so erklingt zum Beispiel die Ouvertüre aus Rossinis Oper „La Cenerentola“. Die Inszenierung hatte im Mai Premiere. Bis zur Klärung der Klage wird das Ballett in Riga nicht mehr gespielt. Radu Poklitaru hatte zusammen mit dem britischen Regisseur Declan Donnellan vor zwei Jahren auch die umstrittene moderne „Romeo und Julia“-Version des Bolschoi-Balletts inszeniert. Die Serge Prokofiev Foundation wurde 1983 von Lina Prokofjew, der ersten Frau des Komponisten, gegründet und hält die Rechte an den Werken des Komponisten.

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