Unterwegs ins Heute

Malakhov-Uraufführung in Berlin

Berlin, 22/04/2006

Blumensträuße und viel Applaus für den Intendanten des Berliner Staatsballetts im Berliner Haus der Kulturen. Dort wurde nach einer Sympathiekundgebung des Kulturministers Bernd Neumann für die Verbesserung des Stellenwerts des Tanzes der erste große deutsche Tanzkongress seit den 50-er Jahren eröffnet. Möglich gemacht hat die vielbeachtete Tagung „Wissen in Bewegung“ Hortensia Völckers, einst Wiener Festwochen-Programmdirektorin, nun Chefin der Kulturstiftung des Bundes. Mit 12,5 Millionen Euro unterstützt sie den so genannten „Tanzplan Deutschland“, der bis 2010 nach einem Wettbewerbsverfahren einzelnen Städten gezielt unter die Arme greifen soll.

Für die Eröffnung, die auch von der „Forsythe Company“ mit dem Herrenquartett „N.N.N.N.“ bestritten wurde, hat sich Vladimir Malakhov auf ein Experiment eingelassen, das künftig tatsächlich Erstaunliches zu Wege bringen könnte. Denn die „Nichtklassikerin“ Sasha Waltz war erstmals seine choreografische Partnerin, und diese Kooperation fand schon im Vorfeld große Aufmerksamkeit.

Das „Solo für Vladimir Malakhov“ ist aber nicht der große Wurf geworden. Ausgehend von Edward Munchs Bild „Der Schrei“, die nach einer Anfangssequenz, in der Malakhov den Mund aufreißt, keine weitere Bedeutung hat, tanzt und spricht sich der Startänzer durch seine Biografie. Wie in einem Puzzle setzt er, musikalisch nur rudimentär begleitet, Stein um Stein zusammen, erzählt von seinem Tagesablauf, seinen Verletzungen und kommt trotz mancher suggestiver Ausbrüche um die Ballettklischees nicht herum. „Schwanensee“ wird zitiert, auch Crankos „Onegin“. Deutlich aber wird, dass sich da ein Künstler Ungewohntem öffnen könnte.

Mit freundlicher Genehmigung des Kurier

 

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