„Manon“ an der Staatsoper ganz ohne Innerlichkeit

Die zweite Besetzung muss sich erst entwickeln

Wien, 20/04/2007

Wenn Rollen in alten Handlungsballetten von den Darstellern nicht ausgefüllt werden, mag man an der Sinnhaftigkeit von Aufführungen zu zweifeln beginnen. Plötzlich steht das Entstehungsdatum des Werks überdeutlich im Raum. In diesem Fall in der Staatsoper.

Angesichts der zweiten Besetzung des „Manon“-Balletts von Kenneth MacMillan aus dem Jahr 1974 mit Musik von Jules Massenet muss man möglicherweise Geduld haben. Denn Olga Esina und Vladimir Shishov waren erstmals in den Partien Manon und Des Grieux zu sehen. Ähnlich wie in ihrem Debüt in „Schwanensee“ ist die Form ganz im Vordergrund. Das Bewältigen der choreografischen Anforderungen, die im Fall MacMillans besonders heikel sind, braucht wohl seine Zeit.

Das Auffälligste aber war, dass sich zwischen diesem Paar nichts abspielte. Keine Innerlichkeit, sondern aufgesetztes „Als ob“. In dem von Vello Pähn musikalisch geleiteten Abend debütierten u.a. Elisabeth Golibina (unterhaltsam) als Lescauts Geliebte und Daniil Simkin (bubenhaft) als Bettlerkönig.


Mit freundlicher Genehmigung des Kurier

 

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