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Corona-Krise in der Tanzpädgogik

Tanzpädagog*innen massiv in ihrer Existenz bedroht

Der Deutsche Berufsverband für Tanzpädagogik warnt vor den gravierenden gesellschaftlichen Auswirkungen. Nach seiner Schätzung ist jede dritte Schule für künstlerischen Bühnentanz aufgrund der derzeitigen Situation akut in ihrer Existenz gefährdet.

München, 29/03/2020

Die weltweite Ausbreitung von COVID-19 und die darauffolgenden behördlichen Anordnungen bedrohen die Tanzpädagog*innen massiv in ihrer Existenz. In der Regel müssen sich die freiberuflich Unterrichtenden selbstständig versichern und werden auch nur für die gegebenen Stunden honoriert. Auch für die Schulbesitzer geht es um das Überleben, da bedingt durch die behördlichen Anordnungen grundsätzlich kein Anspruch auf Zahlung des Unterrichtshonorars besteht.

Denn führt man sich vor Augen, dass die genannten Berufsgruppen in der Regel keine Möglichkeit hatten Rücklagen zu bilden, da sie in den meisten Fällen – falls überhaupt – nur rudimentär abgesichert sind, erscheint die gegenwärtige Situation um so prekärer. Zwar werden mehr und mehr Online-Angebote geschnürt und angeboten, wodurch die Umsatzeinbußen begrenzt werden sollen, dies kann jedoch nicht den Präsenzunterricht vollumfänglich ersetzen. Darüber hinaus weiß momentan noch niemand, wie lange die kritische Situation andauern wird und wie sich die Prioritäten der Gesellschaft nach einem Lock-Down-Ende eventuell verschieben könnten.

Der Deutsche Berufsverband für Tanzpädagogik warnt vor den gravierenden gesellschaftlichen Auswirkungen. Nach seiner Schätzung ist jede dritte Schule für künstlerischen Bühnentanz aufgrund der derzeitigen Situation akut in ihrer Existenz gefährdet. Als Folge könnte die flächendeckende künstlerische Vorausbildung, die wie die musikalische Vorausbildung in den Musikschulen, fester Bestandteil unserer Gesellschaft ist, nicht mehr aufrechterhalten werden - mit einschneidenden Auswirkungen auf die kulturelle Bildung einer ganzen Generation.

Die Tanzpädagog*innen sind für unsere kulturelle Vielfalt bedeutsam und sind deswegen systemrelevant. Auch wenn mit dem, von der Bundesregierung beschlossenen und im Eilverfahren sowie vom Bundestag wie auch vom Bundesrat verabschiedeten Hilfspaket die ersten Schritte bereits unternommen worden sind, fordert der Deutsche Berufsverband für Tanzpädagogik die Länder und Gemeinden auf die Tanzpädagogen und Tanzpädagoginnen sowie ihre Existenzen zu sichern.

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