„meantime“ von Toula Limnaios in der Halle TanzBühne Berlin: Francesca Bedin (l) & Daniel Afonso (r)

„meantime“ von Toula Limnaios. Tanz: Francesca Bedin (l) & Daniel Afonso (r)

Abstand mit Bambusstangen

Fotoblog von Dieter Hartwig

Bei „meantime“ von Toula Limnaios in der Halle TanzBühne Berlin erkunden Performende und Publikum magische Gärten und die ehemalige Turnhalle mit Podesten, Stockwerken und Feuertreppen.

Berlin, 15/08/2020

Während bei Urs Dietrich gerade einmal drei Zuschauer*innen pro Durchlauf in den Uferstudios möglich waren, sind es bei Toula Limnaios schon eine zweistellige Anzahl von Zuschauer*innen sowie die komplette Kompanie - diese allerdings an getrennten Orten. Zu Beginn gibt es ein Solo von Alba de Miguel im magischen Garten, dann, am gleichen Ort, ein Duo mit Francesca Bedin und Daniel Afonso mit einer Bambusstange. Für das Publikum gab es jeweils eine in den Boden gerammte Bambusstange als Orientierungspunkt um den geforderten Abstand zu anderen zu gewährleisten.

Nach diesen beiden ersten Miniaturen geht es in die eigentliche Spielstätte. Hier drei einzeln im Raum stehende Podeste. Das Publikum jeweils auf den zugewiesenen Sitzplätzen an den beiden Längsseiten der ehemaligen Turnhalle. Leonardo d’Aquino beginnt hier mit seinem intensiven feuchten Solo. Ebenso beeindruckend ist das Solo auf dem mittleren Podest von Hironori Sugata in seinen roten Raumanzug (ohne Helm!). Karolina Wyrwal beschließt mit ihrem Solo die drei Aufführungen in der Halle. Das Publikum wandert weiter einen Stock höher, in den sonst vor und nach den Vorstellungen geselligen Raum: in der Mitte eine Tanzfläche für ein Paar. Abgeschottet sind sie durch eine transparente Plastikfolie vom Publikum, welche hier im gebotenen Abstand rund um das tanzende Paar sitzt. Entlassen wird man über die Feuertreppe wieder in den magischen zauberhaften sommerlichen Garten.

Seit Jahren fotografiert Dieter Hartwig für tanznetz.de Ballett und zeitgenössischen Tanz hauptsächlich, aber nicht nur, in Berlin. Mit seinen oft täglichen Sendungen an Fotos ist er zum Chronisten der Tanzszene in der Hauptstadt geworden. Doch leider findet nur ein Bruchteil seiner Fotos Eingang in Tanzkritiken, da die Rezensionen für tanznetz.de bei Weitem nicht so zahlreich sind wie die Fotodokumentationen Hartwigs. Schon sehr lange geplant, haben wir nun eine Fotoblog-Serie gestartet, die in loser Reihenfolge fortgesetzt werden soll. Bei Hartwig, der in Bildern sieht und denkt, werden die Fotos die Hauptrolle spielen - unterstützt durch kleine Kommentare oder Gedanken, die er sich beim Fotografieren oder der Durchsicht der Ergebnisse macht.
 

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