Gonzalo Galguera
Gonzalo Galguera

Intendantenwillkür auch in Magdeburg

Vermutlich baldiges Ende für Gonzalo Galguera in Magdeburg

Ist die momentane Praxis zum Austausch ganzer Ensembles bei einem Intendanzwechsel wirklich noch zeitgemäß?

Magdeburg, 30/04/2021

Wieder ein Fall von Intendantenwillkür, diesmal in Magdeburg. Dort hat, so erfährt man aus der Magdeburger „Volksstimme“, der designierte Theaterleiter Julien Chavaz dem langjährigen Ballettdirektor und Chefchoreografen Gonzalo Galguera mitgeteilt, er werde seinen Vertrag nicht über die kommende Spielzeit hinaus verlängern. Als Grund habe Chavaz eine künstlerische Neuausrichtung des Ballettensembles genannt, was immer das heißt.

Der Kubaner Gonzalo Galguera startete seine Tänzerkarriere in Deutschland, als ihn Tom Schilling 1990 ans Tanztheater der Komischen Oper Berlin engagierte und künstlerisch förderte. Nach der ersten Station als Ballettdirektor in Dessau feiert er seit 17 Jahren in Magdeburg Publikumserfolge mit einem vielseitigen Repertoire aus berührenden Uraufführungen und neuinszenierten Klassikern und strahlt mit seiner exzellenten Kompanie weit über die Landesgrenzen hinaus. Dafür sprechen auch jüngste Preise, die er in Italien erhalten hat. Ohne nähere Kenntnis von Gonzalo Galgueras Arbeit schafft ein theaterferner Generalintendant Fakten – und darf das gesetzlich auch. Es ist an der Zeit, diese Praxis gründlich zu befragen.

 

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