Die Tänzer*innen des Mecklenburgischen Staatstheaters haben einen offenen Brief verfasst. Dem Schreiben ist anzumerken, wie sehr die Thematik unter den Nägeln brennt. Denn dem Ensemble ist das passiert, was immer noch häufig vielen Tänzer*innen in Deutschland widerfährt: Ein Intendanzwechsel und die Neubesetzung der Leitung der Tanzsparte führte zur kollektiven Kündigung aller Tänzer*innen des Ensembles.
Das ist auf persönlicher Ebene oft tragisch, in Zeiten von geschlossenen Theatern noch mehr als sonst. Und doch geht es den 13 Tänzer*innen nicht um Mitleid oder die Veröffentlichung ihrer persönlichen Situation. Sie nehmen die Kündigungen zum Anlass, grundsätzlich auf die Missstände dieses Vorgehens hinzuweisen. Sichtbar zu machen, was meist hinter veschlossenen Türen geschieht. Aufmerksam zu machen auf die oft vertraglich miserable Situation, in der Tänzer*innen an vielen Theatern arbeiten müssen. Meist mit deutlich weniger Rechten versehen als ihre Kolleg*innen von Chor und Orchester.
Das ist mutig von den Mecklenburgischen Tänzer*innen. Und es ist (leider) notwendig, dass Tänzer*innen ihre Stimme erheben, auf strukturelle Missstände aufmerksam machen und für ihre Rechte einstehen.
Der offene Brief im Wortlaut: hier
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