Getriebene Gemeinschaft
Ein Fotoblog von Ursula Kaufmann zu „Futur Proche“ von Jan Martens mit dem Opera Ballet Vlaanderen bei der Ruhrtriennale
Diese Musiktheater-Installation in der Mischanlage der Kokerei Zollverein ist ein immersives Musiktheater, bei der Chormusik mit Tanz in der Choreografie von Dominika Knapik verwoben wird.
Es ist ein schöner Sommertag mit 30 Grad. 160 Treppenstufen liegen vor mir, um auf die 30 m hohe Plattform der obersten Ebene mit herrlichem Ausblick auf Zollverein und meine Stadt zu genießen. Oben angekommen, stand Trinkwasser bereit, weil der Aufstieg, je nach Kondition, schon sportlich ist.
„Abendzauber“ ist eine dreistufige Performance im Kontrast von Natur und Kultur, beginnend auf der obersten Ebene mit Anton Bruckner, gesungen vom Chorwerk Ruhr in Bergmannsuniformen. In der Mitte des Raumes steht ein Eisblock mit eingefrorenen Zweigen, einem Vogel und Blüten, von dem das Wasser nach unten auf die letzte Ebene in ein Wasserbecken tropft. Hier wird der Zustand der Natur in der Gegenwart des heutigen Menschen befragt. Bruckner sprach seinerzeit noch vom „wonnevollen Ort“. Seitdem hat sich das Verhältnis des Menschen zur Natur nicht unbedingt verbessert.
Der Abstieg geht durch das imposante Ambiente der Mischanlage auf die Trichterebene, auf der eine Performerin an einer flackernden Feuerstelle als Erinnerung an das Industriezeitalter steht. Auf der Bunkerebene, der letzten Station, erwartet mich ein Wasserbecken, in dem Chorwerkruhr-Sängerinnen stehen und Songs von Björk vortragen, zu denen sich Tänzerinnen und Tänzer im knöcheltiefen Wasser bewegen.
Es gibt viele Assoziationen, unter anderem zu Caspar David Friedrich und der Deutschen Romantik. Tatsächlich weist das Programm im Cast drei Beteiligte unter dem Figuren-Namen „Caspar“ aus, daneben sind eine größere Anzahl „Überlebender“ aufgezählt ...
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