Solidaritätsboykott für Jochen Schmidt

oe
Stuttgart, 25/07/2003

Darauf kann man wohl nur als – absolut neidfreier – Nicht-Autor der Frankfurter Allgemeinen Zeitung kommen: nicht etwa die Leser der von mir nach wie vor für die beste deutsche Zeitung gehaltene FAZ zum Boykott aufzurufen! Wohl aber die regulären Tanzkorrespondenten des Blattes – und ich denke da besonders an Edith Boxberger, Wiebke Hüster und Gerald Siegmund.

Sollten sie nicht, die Frage darf ja wohl gestattet sein, einfach aus Solidarität zu ihrem Kollegen, den aus völlig unerfindlichen Gründen plötzlich abservierten Jochen Schmidt, der sich keinerlei persönliche oder journalistische Fehlleistungen hat zuschulden kommen lassen, dazu entschließen, dem derart selbstherrlich entscheidenden Mitherausgeber Frank Schirrmacher, der Jochen Schmidt so schnöde vor die Tür gesetzt hat, jegliche künftige Zusammenarbeit zu verweigern – zumindest solange das Veröffentlichungsverbot für Schmidt von der FAZ aufrechterhalten wird?

Nein, ich bilde mir nicht ein, die drei Kollegen, die als freie Mitarbeiter nicht zuletzt auf die Honorare der Zeitung angewiesen sind, zu einer Aufkündigung ihrer Zusammenarbeit mit der Feuilleton-Redaktion der FAZ bewegen zu können. Aber ich frage mich, wie sie weiterhin mit einem Herausgeber zusammenarbeiten wollen, der sich derart burschikos über die elementaren Gesetze menschlicher Umgangsformen hinwegsetzt.

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