Auch das Saarbrücker Ballett ist in Gefahr

Radikale Kürzungen beim Saarländischen Staatstheater

Saarbrücken, 01/12/2004

Die saarländische Landesregierung hat dem Staatstheater in Saarbrücken radikale Sparmaßen in den Jahren 2006 bis 2009 auferlegt. Die bislang bekannten Pläne der CDU-Landesregierung sehen eine jährliche Kürzung des Etats um 1,5 Millionen Euro vor. Er würde damit von derzeit 24,5 Millionen Euro auf 18,5 Millionen im Jahr 2009 schrumpfen. Wenn das Theater diese Auflagen umsetzen müsse, sei mit der Entlassung eines Viertels des Personals zu rechnen, also von ca. 120 bis 150 Personen. Das hätte zunächst die Schließung der Sparten Schauspiel und Ballett sowie zweier kleinerer Spielstätten zur Folge. Danach würden immer noch rund zehn Millionen Euro fehlen, weswegen auch im Musiktheater radikale Kürzungen vorgenommen werden müssten. Ballettdirektorin in Saarbrücken ist seit 2001 die irische Choreografin Marguerite Donlon.

Der Saarbrücker Intendant Kurt-Josef Schildknecht, der erst vor kurzem seinen Vertrag verlängert hatte, denkt aber über die Schließung von ganzen Sparten vorerst nicht nach. Er will einerseits versuchen, die 1,5 Millionen Euro für das Jahr 2005 durch private Sponsoren aufzubringen und droht andererseits mit Kündigung seines Vertrags. Der saarländische Finanzminister Peter Jacoby wies auf den ständig steigenden Gesamtverlust des Staatstheaters hin. Es wird ebenfalls überlegt, die Stadt Saarbrücken zu Subventions-Zahlungen für das Staatstheater heranzuziehen.

Zur Webseite des Saarbrücker Staatstheaters

 

Kommentare

Noch keine Beiträge