Österreichische Ballett- und Tanz(theater)direktoren-Konferenz gegründet

Die bereits im Frühjahr angekündigte ÖBTK ist nun auch formal fest installiert: Am 27. September trat die Vereinbarung zur Gründung der Österreichischen Ballett- und Tanz(theater)direktoren Konferenz mit der Unterzeichnung von Michael Birkmeyer (St. Pölten), Peter Breuer (Salzburg), Giorgio Madia (Volksoper Wien), Jörg Mannes (Linz) und Darrel Toulon (Graz), der auch Jochen Ulrich (Innsbruck) vertrat, formal in Kraft. Gyula Harangozó, designierter Direktor des Balletts der Wiener Staatsoper und Volksoper, hat am Wochenende die Vereinbarung ebenfalls unterzeichnet. Damit gibt es erstmals eine Plattform, in der die Direktoren der Ballett- und Tanzkompanien an Österreichs Theatern zum Zweck der Zusammenarbeit und gegenseitigen Information vertreten sind.

Die ÖBTK setzt sich zur Aufgabe, die Leistungsfähigkeit der Kunstgattung Tanz an Theatern zu erhalten und zu fördern. Um die europäische Dimension zu betonen, ist die ÖBTK assoziiertes Mitglied der Bundesdeutschen Ballett- und Tanztheaterdirektoren-Konferenz (BBTK) und verfolgt ähnliche Zielsetzungen. Diese sind: - die Förderung der Kommunikation zwischen den Kompanien - als Ansprechpartner in politischen Gremien auf Landes- und Bundesebene beratend tätig zu sein - die Anerkennung der künstlerischen Verantwortung des Ballettdirektors im Theater durchzusetzen - die Anerkennung des Tänzerberufs durchzusetzen - Urheber- und Verwertungsrechte für Choreografie durchzusetzen - Lobbyarbeit für den Tanz zu leisten - Hilfe und Solidarität bei drohender Spartenschließung zu bieten - jungen Ballettdirektoren Starthilfe zu geben - die Veranstaltung eines jährlichen Treffens der österreichischen Tanzkompanien an einem Theater zu organisieren.

Zum Sprecher der ÖBTK für die Spielzeit 2004/05 wurde Jochen Ulrich, Tanztheaterdirektor am Innsbrucker Landestheater, gewählt, sein Stellvertreter ist Peter Breuer, Ballettdirektor am Salzburger Landestheater.

Über die am Vormittag des 27. September bei einer Pressekonferenz bekannt gegebenen Veränderungen der Ballettstrukturen an der Wiener Staatsoper und an der Volksoper Wien kann die ÖBTK keine dezidierte Stellungnahme abgeben, da das vorgestellte Konzept zu vage ist. Grundsätzlich begrüßt die ÖBTK die Bestrebungen für eine künstlerisch und finanziell autonome Ballettkompanie, die den Ballettdirektor auf die gleiche Stufe mit dem Opernintendanten stellt. Gleichzeitig bedauert die ÖBTK die Zusammenlegung der Ballettkompanien, da dadurch eine moderne Ballettkompanie (wie das erfolgreiche neue Volksopernballett) an den Opernhäusern in Wien verschwinden wird. Eine Reduzierung der Tänzerstellen anlässlich der Fülle der Aufgaben des „Balletts der Wiener Staatsoper und Volksoper“ (90 Ballettabende sowie Tanzeinlagen in Opern, Operetten und Musicals - zurzeit etwa 200 Abende im Jahr an beiden Häusern) hält die ÖBTK für absolut unrealistisch.

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