David Dawson neuer Haus-Choreograf in Dresden
Der Engländer verlässt Het Nationale Ballet und geht nach Dresden
Das Ballett der Semperoper Dresden hat heute bekannt gegeben, dass der Brite David Dawson mit Beginn der Spielzeit 2006/07 ständiger Choreograf des Hauses wird. Seine Position als Hauschoreograf des niederländischen Nationalballetts endet mit der Spielzeit 2005/06. Dawson wurde 1972 in London geboren und erhielt seine Ausbildung an der Royal Ballet School. 1991 gewann er den Prix de Lausanne. Er ging zum Birmingham Royal Ballet, wechselte 1994 zum English National Ballet und wurde 1995 Mitglied von Het Nationale Ballet in den Niederlanden. Er tanzte in zahlreichen klassischen, neoklassischen und modernen Choreografien von Ashton, Balanchine, Bintley, Bruce, Bigonzetti, de Mille, de Valois, Eagling, Forsythe, Fokine, Lander, Petipa, Tharp, Tetley, MacMillan und van Manen.
Im Jahr 1999 schuf Dawson seine erste Auftragschoreografie, „Psychic Whack“, die Wayne Eagling, der Direktor von Het Nationale, bei ihm bestellt hatte. 2000 kreierte er „A Million Kisses to my Skin“ zum ersten Klavierkonzert von Johann Sebastian Bach, das auch ins Repertoire anderer Kompanien übernommen wurde. Im selben Jahr wurde Dawson von William Forsythe als Solist zum Frankfurter Ballett geholt, wo er zwei Jahre tanzte, bevor er dann beschloss, sich nur noch der Choreografie zu widmen. 2002 schuf Dawson „The Grey Area“ - für dieses Stück erhielt er 2003 den Prix Benois de la Danse im Bolschoi-Theater in Moskau. Das Stück wurde in Moskau, London, Edinburgh, Boston, Brüssel, Houston, Stockholm und Tokio gezeigt. 2004 schuf Dawson zwei neue Stücke für Het Nationale Ballet, „00:00“ zu Musik von Niels Lanz und „Morning Ground“ zu Klavierstücken von Frédéric Chopin. In diesem Jahr wurde er zum Mariinsky-Ballett in St. Petersburg eingeladen, wo er zur Eröffnung des Fünften Internationalen Ballett-Festivals sein neues Stück „Reverence“ kreierte. 2005 wurde er auch zum Haus-Choreografen von Het Nationale ernannt. David Dawsons Ballette werden im Repertoire folgender Kompanien getanzt: Het Nationale Ballet, Mariinsky-Ballett, Boston Ballet, Königlich Schwedisches Ballett, Koninklijk Ballet van Vlaanderen, Finnisches Nationalballett, West Australian Ballet, Royal New Zealand Ballet. Im nächsten Jahr sind neue Stücke für Het Nationale Ballet, Les Ballets de Monte Carlo das Dresden SemperOper Ballett und das Koninklijk Ballet van Vlaanderen geplant. Stimmen zur Ernennung aus Dresden und Holland: David Dawson: „Ich bin sehr gespannt und fühle mich geehrt, dass mir die Möglichkeit offeriert wurde, ab der nächsten Spielzeit als ständiger Choreograf des Hauses mit dem Ballett Dresden arbeiten zu dürfen. Gemeinsam mit dem zukünftigen Ballettdirektor Aaron Watkin werde ich die Gelegenheit haben, neue Arbeiten zu schaffen und gemeinsam mit den Tänzern der Company eine eigene choreografische Stimme zu entwickeln. Gleichzeitig freue ich mich, meine künstlerische Beziehung zum niederländischen Nationalballett in Zukunft fortsetzen zu können.“ Aaron Watkin, designierter Ballettdirektor - Dresden SemperOper Ballett: „ Meiner Company eine einzigartige Identität zu geben, ist ein essentieller Bestandteil meiner künstlerischen Vision. Diese unverwechselbare Identität wird David Dawson durch seine Arbeiten hier am Haus definieren. David Dawson gilt als eine der talentiertesten wie kreativsten Stimmen einer neuen Generation von Choreografen und es macht mich sehr stolz, einen Künstler seines Niveaus für unser Haus gewonnen zu haben. Ich bin David Dawson in großem Vertrauen und Respekt verbunden. Unser gemeinsames Ziel ist es, das Ballett der Semperoper international stärker zu etablieren und es zu einer der aufregendsten, innovativsten und kreativsten Companies unserer Zeit avancieren zu lassen.“ Ted Brandsen, Ballettdirektor - Het Nationale Ballet: „David Dawson ist ein sehr talentierter Choreograf und ich bin stolz dass es für ihn möglich war, seine choreografischen Arbeiten mit Het Nationale Ballet zu entwickeln und dabei außergewöhnliche Ballette zu kreieren. Er absolviert nun eine neue Phase seiner Entwicklung, die ich als eine natürliche Konsequenz seiner bisherigen Arbeiten sehe. Es ist immer klar gewesen, dass irgendwann der Punkt erreicht sein würde, an dem David seine eigene Company führen oder zumindest alleiniger Choreograf einer sein möchte, eine Situation, die nicht mit dem Weg unserer Company vereinbar war. Natürlich bin ich traurig, David nach Dresden gehen zu sehen, jedoch bedeutet das nicht, dass wir den Kontakt verlieren und unsere Wege sich vollkommen trennen: David bleibt, um es so zu sagen, ein Teil der Familie. Momentan arbeitet er an einem neuen Stück, welches im Februar 2006 zu sehen sein wird und einige Projekte für die kommenden Spielzeiten sind schon in der Diskussion. Ich freue mich, unsere fruchtbare künstlerische Zusammenarbeit auch in Zukunft fortsetzen zu können und wünsche ihm als auch Aaron Watkin einen guten Start und großen Erfolg mit dem Ballett Dresden.“ Prof. Gerd Uecker, Intendant der Sächsischen Staatsoper Dresden: „Ich freue mich sehr, mit diesem international ausgewiesenen Künstler nach langen Jahren wieder einen festen Choreografen an unser Haus verpflichten zu können. David Dawson schlägt mit seiner Kunst ein neues Kapitel Dresdner Ballettgeschichte auf. Von Dresden werden neue innovative Signale ausgehen und die Stadt, nach ihrem besonders durch Gret Palucca und Mary Wigman begründeten Ruf als Tanzstadt, wieder in den großen internationalen Zusammenhang der Tanzkunst gestellt. David Dawson und Aaron Watkin, unser künftiger Ballettdirektor, werden in ihrer Zusammenarbeit ein neues kreatives Zentrum der Tanzkunst bilden. Ich glaube daran, dass es möglich sein wird, mit ihren künstlerischen Zielen unseren Zuschauern eine aufregende Reise in die Welt des Tanzes anzubieten und internationale Aufmerksamkeit zu erlangen.“
Links: www.semperoper.de
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