Kurz vor seinem 82. Geburtstag ist in der Nacht auf Dienstag in Berlin Gert Reinholm gestorben, einer der bekanntesten deutschen Tänzer seiner Zeit und ehemaliger Ballettdirektor der Deutschen Oper Berlin, ein Weggefährte von Tatjana Gsovsky.
Geboren wurde Reinholm am 20.12.1923 in Chemnitz, er studierte an der Ballettschule der Berliner Staatsoper und bei Tatjana Gsovsky. 1942 kam er als Eleve zum Berliner Staatsopernballett, wo er 1946 Solist wurde. 1951 ging er mit Gsovsky ans Teatro Colón nach Buenos Aires und kehrte 1953 nach Berlin zurück, wo er 1955 zusammen mit Gsovsky das Berliner Ballett gründete. 1961 bis 1966 war er Solotänzer an der neu errichteten Deutschen Oper in West-Berlin, 1962 wurde er dort Ballettmeister neben Tatjana Gsovsky, nach deren Rückzug 1966 neben Kenneth MacMillan. Reinholm war 1972 bis 1990 Ballettdirektor der Deutschen Oper Berlin, sein Nachfolger wurde Peter Schaufuss. Reinholm führte das Ballett der Deutschen Oper als klassisch-moderne Kompanie mit Werken u.a. von George Balanchine, Hans van Manen, Rudi van Dantzig, Valery Panov, William Forsythe und Heinz Spoerli. Reinholm, der als nobler, sehr klassischer Tänzer mit großer persönlicher Darstellungskraft gerühmt wurde, war in zahllosen Uraufführungen von Tatjana Gsovsky zu sehen, er tanzte zum Beispiel deren „Hamlet“, den „Mohr von Venedig“ und „Tristan“.
Zu Horst Koeglers Nachruf auf Gert Reinholm
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