Paul Chalmer neuer Ballettdirektor in Leipzig

Noch ein Kanadier für Sachsen

Leipzig, 17/06/2005

Kurz nach Aaron Watkin in Dresden wird ein weiterer Kanadier Ballettdirektor in Sachsen: als Nachfolger des im November verstorbenen Uwe Scholz soll der 43-jährige Paul Chalmer Direktor des Leipziger Balletts werden. Das bestätigte die Oper Leipzig. Der 1962 in Ottawa geborene Chalmer absolvierte sein Studium an der National Ballet School of Canada in Toronto. Er begann seine Karriere beim National Ballet of Canada und wechselte dann nach Stuttgart, wo er von 1981 bis 1984 tanzte, u.a. in zwei Uraufführungen von Uwe Scholz, „variation -1“ und „Finale 1058“. Danach führte er ein eher unstetes Leben als Solist und tanzte bei sehr vielen Kompanien wie Les Ballets de Monte-Carlo, dem English National Ballet, dem Scottish Ballet, dem Birmingham Royal Ballet, dem London City Ballet, am Teatro Colon in Buenos Aires, in Rom, an der Scala, der Arena von Verona sowie am Teatro Massimo in Palermo. Zu seinen Partnerinnen gehörten u.a. Lynne Charles, Leslie Collier, Eva Evdokimova, Carla Fracci, Marcia Haydée, Birgit Keil, Susan Jaffe, Karen Kain, Natalia Makarova, Ekaterina Maximova, Elena Pankova und Elisabeth Platel. Nach Beendigung seiner Tänzerkarriere arbeitete Chalmer als Ballettmeister an zahlreichen großen Opernhäusern. 1999/2000 war er Ballettmeister an der Semperoper in Dresden sowie Gast-Ballettmeister an der Oper Leipzig. Uwe Scholz holte ihn dann 2000/2001 als Ballettmeister fest an die Oper Leipzig. Außerdem arbeitete Chalmer an den italienischen Theatern von Neapel, Florenz und Rom. 1996 choreografierte er „La Fille du Danube“ für die Arena di Verona, 1997 erhielt er den Premio Massine für die Choreografie „Il Talismano“ nach Musik von Drigo in Padua. Zu Musik von Liszt und Mahler choreografierte er 1998 „Per Elizabeth... Sissi d’Austria“ in Triest. Im Februar 2002 war er an der Oper von Rom für eine erfolgreiche Neuproduktion von „Dornröschen“ nach Petipa verantwortlich, in der neben Carla Fracci als Carabosse u.a. Roberto Bolle, Svetlana Sacharova und Lisa-Maree Cullum gastierten. Auch künftig wird das Leipziger Ballett neoklassisch ausgerichtet und auf 40 Tänzerstellen begrenzt bleiben. Das Erbe von Uwe Scholz soll bewahrt werden, seine bedeutendsten Choreografien sollen im Spielplan präsent sein und auf Gastspielreisen gezeigt werden.
 

Link: Leipziger Ballett

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