Internationaler Tag des Tanzes

Botschaft des Königs von Kambodscha

München, 29/04/2006

Heute ist der Internationale Tag des Tanzes, der jedes Jahr am 29. April, dem Geburtstag von Jean-Jacques Noverre (1727 - 1810) gefeiert wird, dem Begründer des modernen Balletts. Der Internationale Tag des Tanzes wurde 1982 vom Tanzkommittee des Theaterinstituts der UNESCO geschaffen. Jedes Jahr verfasst eine bekannte Persönlichkeit aus der Welt des Tanzes eine Botschaft, die den Tanz über alle politischen, kulturellen und ethnischen Grenzen hinweg feiert. Die Botschaft zum Internationalen Tag des Tanzes stammt in diesem Jahr von Preah Bat Samdech Preah Boromneath Norodom Sihamoni, dem König von Kambodscha. Bevor er im Oktober 2004 seinem Vater König Sihanouk auf den Thron folgte, hatte er in Prag Ballett studiert und lange Jahre in Paris klassisches Ballett unterrichtet. Die Botschaft lautet: „Tanzen braucht weder Stift noch Pinsel. Nur ein Instrument ist nötig, der menschliche Körper. Jede Bewegung ist von Tanz erfüllt. Sich bewegen heißt tanzen.
Tanz erfordert die äußerste Hingabe des Körpers, des Geistes und der Seele. Nur die, die sich voll und ganz dafür einsetzen, können diesen herausfordernden Weg verfolgen. Eine solche asketische Disziplin formt Charakter und Körper, und die Belohnungen für diese Hingabe sind hundertfach. Keine Freiheit kommt der auch nur nahe, die man durch die Herrschaft des Geistes über den Körper erreicht. Für uns Khmer ist Tanz in seiner kunstvollsten Form ein Mittel, uns den Göttern näher zu bringen. So wird Tanz zum Gebet. Er wird zum unverzichtbaren Ritual, das die Welt voranbringt, er lässt uns über uns hinaus zum Göttlichen aufsteigen und erhebt uns zu übernatürlichen Höhen.
Mögen sich die Tänzer des Königlichen Balletts von Kambodscha am Internationalen Tag des Tanzes für uns alle einsetzen. Mögen wir alle, wenn wir tanzen, die edle Ausübung von Toleranz stärken, die die gesamte Menschheit in diesem Jahr 2006 so dringend braucht.“ Frühere Botschaften zum Internationalen Tag des Tanzes stammten u.a. von Merce Cunningham, Hans van Manen, Maja Plissetzkaja, Maurice Béjart, William Forsythe und Mats Ek.

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