Joachim Schlömer wird Leiter der Tanz-Kooperation Heidelberg-Freiburg

Neuer Name der Tanzsparte: pvc

Heidelberg, 22/03/2006

Der Choreograf und Regisseur Joachim Schlömer wird Nachfolger von Irina Pauls als Leiter des gemeinsamen Balletts der Theater Freiburg und Heidelberg. Die beiden Theater setzen ihre seit 2004/2005 bestehende Zusammenarbeit im Bereich des Tanzes fort, die neu formierte Sparte arbeitet als ein Laboratorium für Zeitgenössischen Tanz unter dem Namen pvc. Schlömer wird künstlerischer Leiter und Kurator der Sparte. Das Kooperationsmodell zwischen den beiden Städten wurde von den damaligen Intendanten Amelie Niermeyer (Freiburg) und Günther Beelitz (Heidelberg) gegründet und besteht seit der Spielzeit 2004/2005. Es wurde bisher von Irina Pauls geleitet, ihr Vertrag wurde von den beiden Intendanten Peter Spuhler (Heidelberg) und Barbara Mundel (designierte Intendantin Freiburg) nicht verlängert. Joachim Schlömer hatte im November 2004 für den Premierenabend der Kooperation das Stück „ten“ choreografiert. „pvc ist ein Versuch zeitgenössischen Tanz in Stadttheaterstrukturen auf einer anderen Vermittlungsebene neu zu denken. Wir wollen die Durchlässigkeit der Freien Szene mit dem System des Stadttheaters verknüpfen. Unser Anspruch basiert auf langjähriger Reflektion und Erfahrung im Umgang mit diesem Thema. pvc soll dem Tanz am Stadttheater neue Chancen eröffnen und es ihm ermöglichen, tiefer in die 'Blutbahn des Theaters' einzudringen, sich künstlerisch nicht zu extrahieren oder extrahiert zu werden“, so Schlömer. Joachim Schlömer hat in seiner Funktion als Kurator ein neues Leitungsteam zusammengestellt. Mit Graham Smith als festem Choreografen, Tom Schneider als Regisseur und dramaturgischem Mitarbeiter, Johannes Kasperczyk als Organisator und einem Team für Bühnen-/Raum-/Licht-Konzepte mit Nadia Fistarol, Sebastian Hannak und Andreas Grüter wird eine neue Arbeitsstruktur geschaffen. Zentrum von pvc sind zwölf Tänzer, von denen fünf als ständige Mitarbeiter verpflichtet sind. „Eines unserer wichtigsten Anliegen ist es, Tänzerpersönlichkeiten Raum zu geben, sie in ihrer Individualität zu unterstützen und die Kommunikation zwischen ihnen und den sie umgebenden Kunstformen (z.B. Musik) zu fördern. Systemüberschreitung und Systemüberforderung eröffnen neue kreative Möglichkeiten. Der Kompetenzentransfer, wie z.B. Tänzer in der Funktion eines Produktionsleiters, Regisseure als Musiker etc., ist Teil der Verabredung. Multitasking ist Bedingung. pvc ist gedacht als ein virales Netzwerk, das Grenzen auflöst und vorhandene Strukturen als Transportmittel für Kreativität nutzt, ein Mikrokosmos, in dem die Verantwortlichkeit und Handlungsfähigkeit jedes Einzelnen von fundamentaler Wichtigkeit ist. Die Symbiose zwischen Künstler und Team spiegelt die Symbiose zwischen Team und Theater... Theater und Gesellschaft... Gesellschaft und Welt...“ Grundlage der Begrifflichkeiten der neuen Tanzkompanie sollen nach einer Pressemitteilung „der systematische Aufbau der Computersprache“ und deren „weit verzweigtes modulares System“ sein: Main Menu Big Shots - Zwei Arbeiten in kompletter Besetzung Single Units - Kommunikation 1 zu 1 - Tänzer vs. Musiker, Schauspieler, Amateur, Akrobaten, Puppenspieler usw. (Ich und Wenige; Hier geht’s zur Sache: Effi tanzt; Augen auf und durch) Special Load - Eine Produktion für die Heidelberger Schlossfestspiele. Menu Applications Crash Course - Projekte externer Gruppen, die temporär an das bestehende System angedockt werden. Short Cuts - Projekte mit Show-Charakter. Kurze intervallartige Probenzeiten und außergewöhliche Aufführungsorte innerhalb des Theaters. Hit & Run - Mobile Projekte mit extrem kurzer Probenzeit und Aufführungsorten auch außerhalb des Theaters. Bootlegs - Schwierige Stücke von berühmten Choreographen von Amateuren raubkopiert. Upload Support - Workshops, Vorträge, Foren. Themen: Dechiffrierung und Vermittlung von Tanz: Warum tut sich der zeitgenössische Tanz so schwer? Was hat das mit mir zu tun? Warum soll ich mir Tanz anschauen? Duracell - Langfristig angelegte Workshops, die auf eine Produktion hinlaufen. Soziale Projekte, die mit Stadt und Gesellschaft umgehen. Menu Extras The Best Of - Festivalkooperationen Parkour - langfristig angelegtes Jugendprojekt Online - Film + Video Dokumentation der gesamten Spielzeit als eigenständiges künstlerisches Projekt

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