Die amerikanische Tänzerin, Choreografin und Bürgerrechtlerin Katherine Dunham ist am Sonntag in Manhattan im Alter von 96 Jahren gestorben (die Angaben zu ihrem Geburtstag schwanken: neben dem 22. Juni 1909 werden auch die Geburtsjahre 1910 und 1912 genannt). Die Tänzerin afro-amerikanischer Herkunft öffnete den amerikanischen Tanz für afrikanische und karibische Einflüsse, indem sie in den dreißiger und vierziger Jahren mit ihrer Negro Dance Group nicht nur schwarze Themen auf die Bühne brachte, sondern auch schwarze und karibische Tanztechniken einsetzte, die sie mit der klassischen Technik verschmolz. Dunham hatte in Chicago Tanz und Anthropologie studiert und mit einer Arbeit über brasilianische und karibische Tanzanthropolgie ihren Doktortitel erworben. Als Choreografin schuf sie mehr als 90 Werke und ging von den vierziger bis in die sechziger Jahre mit ihrer in Katherine Dunham Dance Company umbenannten Kompanie weltweit auf Tournee, um gegen die Rassendiskriminierung zu kämpfen. 1945 eröffnete sie die Dunham School of Dance and Theatre in New York; der von ihr unterrichtete Stil heißt noch heute die Dunham-Technik. Sie trat in Broadway-Musicals wie „Cabin in the Sky“ oder in Revuen auf und spielte in neun Filmen wie „Carnival of Rhythm“. Katherine Dunham veröffentlichte mehrere Bücher, für ihre Arbeit erhielt sie zahlreiche Ehrendoktortitel und weitere Auszeichnungen. Noch im hohen Alter setzte sie sich für die Rechte von Flüchtlingen ein.
Link: die Katherine Dunham Collection bei der amerikanischen Library of Congress; hier auch zahlreiche Bilder und Filmaufnahmen von Katherine Dunham
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