Der amerikanische Choreograf Robert North wird Nachfolger der überraschend verstorbenen Ballettdirektorin Heidrun Schwaarz an den Bühnen Krefeld/Mönchengladbach. Er übernimmt den Posten zum 1. Januar 2007. „Ich freue mich sehr, dass es mir gelungen ist, Robert North, diesen wirklich exzellenten und welterfahrenen Choreografen ans Theater Krefeld/Mönchengladbach zu verpflichten“, sagte Generalintendant Jens Pesel. „Für unser Ballettensemble ist Norths Entscheidung eine große Auszeichnung.“ Bis zum Sommer 2010 - dann endet auch Pesels Intendanz - wollen North und seine Frau und Assistentin Sharon Cook, die gemeinsam schon die Uraufführung „Bach“ am Niederrhein kreiert haben, die 18-köpfige Kompanie führen. Robert North wurde in South Carolina geboren, seine Ausbildung erhielt er in England. Zunächst studierte er Kunst, wechselte kurze Zeit später jedoch an die Royal Ballet School und 1966 an das London Contemporary Dance Theatre. Anschließend tanzte er vier Jahre in der Martha Graham Company in den USA, kehrte dann nach England zurück und gestaltete eigene Choreografien für das London Contemporary Dance Theatre, wo er ab 1980 zur künstlerischen Leitung gehörte. 1981 wurde er Künstlerischer Direktor des Ballet Rambert. Von 1986-1990 arbeitete er als freischaffender Choreograf in ganz Europa und den USA. 1990 wurde er Ballettdirektor des Teatro Regio in Turin, Italien. Weitere Stationen als Künstlerischer Leiter waren das Göteborg Ballett, Schweden, das Corpo di Ballo Dell'Arena di Verona (1997-1999) und das Scottish Ballet. Nach 2002 arbeitete North wieder als freier Choreograf und widmete sich dem Unterrichten. Von Robert North stammen über 70 eigene Choreografien, u.a. das oft getanzte „Troy Game“, „Der Tod und das Mädchen“, „The Annunciation“, „A Stranger I Came“, „Bolero“ und „Entre Dos Aguas“. Zu seinen abendfüllenden Produktionen gehören: „Romeo und Julia“, „Elvira Madigan“, „Living in America“, „Prince Rama and the Demons“, „The Russian Story“, „The Snowman“, „The Cradle Will Rock“, „Eva“, „Ragazzi Selvaggi“, „Orlando“ und „Carmen“. Robert North hat mit über 95 Ballettcompagnien weltweit gearbeitet: u.a. mit dem Royal Ballet, Stuttgarter Ballett, Scottish Ballet, English National Ballet, National Ballet of Canada, Ballett der Oper Rom, New Zealand Ballet, Royal Danish Ballet, La Scala in Mailand, Ballet du Nord, Ballett der Staatsoper Hannover, Hamburger Ballett, Hong Kong Ballet, L' Opera de Nice, San Francisco Ballet, Le Grand Théâtre de Bordeaux, Zürcher Ballett, Ballett der Semperoper Dresden und dem Ankara State Ballet.
Für das Fernsehen wurden „Lonely Town, Lonely Street“, „The Snowman“ und „For My Daughter“ aufgezeichnet. „For My Daughter“ erhielt eine Emmy-Nominierung und gewann den Golden Prague Award. 1995 wurde Robert North in Positano der Preis für den besten Choreografen in Italien verliehen, 1999 erhielt er für sein Kinderballett „The Snowman“ einen Preis in Reggio Emilia. Er choreografierte außerdem für die Royal Shakespeare Company und für den Film „Slow Dancing in the Big City“. Im Januar 2005 wurde an der Royal Albert Hall seine Choreografie der Oper „Carmen“ (2002) gezeigt.
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