Goyo Montero neuer Ballettdirektor in Nürnberg
Ehemaliger Berliner Solist wird Nachfolger von Daniela Kurz
Beim Staatstheater Nürnberg stellte gestern der designierte Intendant Peter Theiler (im Augenblick noch Intendant beim MiR in Gelsenkirchen) den neuen Ballettdirektor ab der Spielzeit 2008/09 vor: Goyo Montero wird Nachfolger von Daniela Kurz, die wegen unterschiedlicher Standpunkte über das Mitwirken ihrer Tänzer in Musicals ihren Vertrag nicht verlängert hatte.
Goyo Montero wurde 1975 in Madrid geboren und blickt auf eine äußerst erfolgreiche Karriere als Solotänzer zurück. Er war beim Leipziger Ballet, beim Staatstheater Wiesbaden und beim Königlichen Ballett von Flandern. 1999 ging er zum Ballett der Deutschen Oper Berlin, wo er bis 2004 tanzte, zuletzt als Erster Solist. Der neue Staatsballett-Intendant Vladimir Malakhov verlängerte damals seinen Vertrag nicht, mit der Begründung, Montero sei als Erster Solist zu klein, was vor allem in Monteros Heimatland Spanien für erhebliche Aufregung sorgte. Montero arbeitete mit Choreografen wie Jirí Kylián, Hans van Manen, Uwe Scholz und Heinz Spoerli zusammen und entwickelte zunehmend eigene Choreografien. Für die Deutsche Oper Berlin entstand „SquareX7“. Der abendfüllende Tanzabend „Vasos comunicantes“, 2003 in San Sebastián uraufgeführt, wurde seitdem auch beim Internationalen Festival für Tanz und Musik in Granada, am Teatro de la Maestranza in Sevilla und am Teatro Real in Madrid gezeigt. 2004 entstand „Godspeed“ für die Noverre-Gesellschaft mit Tänzern des Stuttgarter Balletts. „El Día de la Creación“ gewann den ersten Preis beim V. Iberoamerikanischen Wettbewerb für Choreografie in Havanna. Die Tanztheaterproduktion „Desde Otello“ wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Monteros jüngste choreografische Arbeit ist eine neue Version von „Dornröschen“ für das Ballet de Teatres de la Generalitat Valenciana unter Mitwirkung des Orquesta Sinfónica de Valencia.
Beim Pressegespräch machte Montero deutlich, dass ihn eine Etikettierung des Tanzes mit Schlagworten wie „modern“ oder „klassisch“ nicht interessiere. Ihm komme es allein auf das Können der jeweiligen Tänzerpersönlichkeit an. Montero, der zunächst für drei Jahre verpflichtet wurde, wird in seiner Antrittsspielzeit nach jetzigem Planungsstand drei Ballettabende pro Saison choreografieren.
Links: www.goyo-montero.com www.staatstheater-nuernberg.de
Kommentare
Noch keine Beiträge
Please login to post comments