Im hohen Alter von 101 Jahren ist der russische Choreograf Igor Moissejew in der Nacht zum Freitag in Moskau gestorben. Er war der Gründer des ersten professionellen Volkstanz-Ensembles der Sowjetunion und der wichtigste Choreograf des russischen Volkstanzes. Moissejew wurde am 21. Januar 1906 in Kiew geboren. Er studierte privat und dann an der Schule des Moskauer Bolschoi-Theaters. Von 1924 bis 1939 tanzte er im Bolschoi-Ballett, ab 1931 als Solotänzer. Von 1930 arbeitete er auch als Choreograf und schuf u.a. die Ballette „Der Fußballspieler“ und „Salambo“. Im Jahr 1936 wurde er leitender Choreograf des Theaters für Volkskunst. 1937 gründete er das erste professionelle Volkstanzensemble in der Sowjetunion, das er 60 Jahre lang leitete und das unter seinem Namen („Ballet Moiseyev“) die ganze Welt bereiste. 1943 gründete er die erste professionelle Schule für Volkstanz der Sowjetunion, 1966 schuf er das Choreografische Ensemble für Volkstanz. Moissejew betrachtete das klassische Balletttraining als wichtige Grundlage für seine anspruchsvoll choreografierten Volkstänze, deren Anregungen er sich nicht nur als sämtlichen Regionen der Sowjetunion holte, sondern auch aus fremden Ländern. Von 1967 bis 1971 leitete er auch eine eigene klassische Ballettkompanie, zu der u.a. der Tänzer Alexander Godunov gehörte. Neben zahlreichen sowjetischen und russischen Auszeichnungen erhielt Moissejew zu seinem 95. Geburtstag auch eine der höchsten Auszeichnungen der UNESCO, die Mozart-Medaille.
Link: www.moiseyev.ru
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