Proteste gegen Felix Ruckert in Italien

Katholiken gegen „Messiah Games“

Venedig, 26/06/2007
Aufgebrachte Katholiken haben in Italien gegen das Stück „Messiah Game“ von Felix Ruckert mobil gemacht, weil darin zu freizügig mit sexuellen Anspielungen und Themen des Neuen Testaments umgegangen werde. Das Tanzstück soll an diesem Mittwoch und Donnerstag beim Internationalen Festival für zeitgenössischen Tanz der Biennale in Venedig aufgeführt werden. Bereits seit über einer Woche fordern katholische Vereinigungen sowie die rechtspopulistische Partei Lega Nord, die Aufführung zu verbieten. Alle Verantwortlichen und Teilnehmer bis hin zur Kostümschneiderin sollen nach ihrer Vorstellung aus der Kirche ausgeschlossen werden. Zahlreiche Politiker verlangten ein Einschreiten von Kulturminister Francesco Rutelli, der sich jedoch bisher bedeckt hielt. Der Direktor der Tanz-Biennale, Ismael Ivo, verteidigte Ruckerts Choreografie hingegen und betonte, der tiefe Sinn der Religion sei es, sich anderen gegenüber zu öffnen, so wie es Papst Benedikt XVI. dies derzeit mit Blick auf die Moslems mache. Die Aufführung wird unter anderem von der Kulturstiftung des Bundes gefördert und ist in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Mailand entstanden. Ruckert beschäftige sich darin in fünf Teilen mit den Themen des Christentums, so etwa dem letzten Abendmahl und der Taufe im Jordan. Die Leitung der Biennale betonte in einer Mitteilung, dass man niemanden beleidigen wolle und „Messiah Games“ allein aus künstlerischen Gründen ins Programm genommen habe und nicht gewillt sei, die Aufführung abzusagen. Links: Die Ankündigung des Ruckert-Stücks bei der Biennale "Von Schock keine Rede, einige Zuschauer langweilten sich sogar." - unser damaliger Link auf eine Kritik des Hamburger Abendblatts zur Hamburger Premiere www.felixruckert.de

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