Neuer Valeska-Gert-Gastprofessor für Tanz und Performance

Freie Universität Berlin

Berlin, 10/10/2008

Der belgische Kultursoziologe und Dramaturg Rudi Laermans übernimmt im Wintersemester 2008/2009 die künstlerische Valeska-Gert-Gastprofessur für Tanz und Performance am Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin. Laermans ist Soziologieprofessor an der belgischen Universität Leuven, an der er mehrere Jahre lang auch Direktor des Centre for Cultural Sociology war.
In seiner Forschungsarbeit bewegt er sich an der Schnittstelle von sozialer Systemtheorie, kritischer Theorie und der Soziologie künstlerischer Arbeit. Diese Perspektive prägt auch sein Interesse für den zeitgenössischen Tanz, mit dem er sich seit Anfang der 1990er Jahre beschäftigt. Seither verfasste er zahlreiche Essays über die Arbeit verschiedener Choreografen oder Kompanien wie Jan Fabre, Meg Stuart und Damaged Goods, A. T. De Keersmaeker und Rosas, Jan Lauwers und Needcompany, Superamas, Deep Blue sowie über Contemporary Dance und Performance im Allgemeinen, insbesondere zu Fragen der Tanz - Dramaturgie. Seit 1995 unterrichtet Laermans als Gastlehrer für Sozial- und Kulturtheorie bei P. A. R. T. S, der Brüsseler Tanzschule von Anne Teresa de Keersmaeker.
Die Verbindung von Soziologie, Tanz und Performance wird auch die Arbeit des belgischen Gastprofessors mit den Studierenden des Masterstudiengangs Tanzwissenschaft bestimmen. Unter dem Titel „Facing the problem: live/dance“ wird im Seminar Tanz - über die gängige Zuschreibung als „Kunst des Flüchtigen“ hinaus - als „live art“ untersucht.
Die Valeska-Gert-Gastprofessur besteht am Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin seit dem Wintersemester 2006/2007. Getragen wird diese Einrichtung mit wechselnder Besetzung von der Freien Universität Berlin, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und der Akademie der Künste Berlin. Namenspatronin der Gastprofessur ist eine der innovativsten Tänzerinnen der historischen Avantgarde, Valeska Gert (1892-1978), deren Schaffen thematisch stark durch die Stadt Berlin geprägt war. Sie steht damit stellvertretend für Tänzer und Choreografen, die es zu entdecken gilt und deren Geschichte noch zu schreiben ist.

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