Bob Curtis gestorben

„Hohepriester des Afro Contemporary Dance“

Wien, 15/12/2009

Im Alter von 84 Jahren ist der amerikanische Tänzer, Choreograf und Pädagoge Bob Curtis am 9. Dezember in Wien gestorben Er unterrichtete am Bruckner Konservatorium Linz und an der Ballettschule der Wiener Staatsoper.
Bob Curtis’ Leben ist ein Spiegelbild sowohl afro‐amerikanischer Zeitgeschichte als auch seiner Tänzergeneration. 1925 wurde er in Mississippi inmitten einer seit kurzem vom Sklaventum befreiten Gemeinde geboren. Nach seiner Rückkehr vom Militärdienst im Zweiten Weltkrieg begann er an der San Francisco State University Bildende Kunst zu studieren und nahm gleichzeitig Ballettunterricht an der San Francisco Ballet School. Mit einem Stipendium studierte er in New York an der American Ballet School unter der Leitung von George Balanchine, African Dance mit Katherine Dunham und bei Martha Graham. Bob Curtis begann seine professionelle Tänzerkarriere in den Kompanien von Katherine Dunham und José Limon. Nach einem Ausflug in die Welt der Mode und des Entertainment mit weltweiten Tourneen fand er zu seinem eigenen Stil und etablierte ihn nachhaltig als Contemporary Afro Dance. In Rom gründete er zusammen mit Elsa Piperna eine der ersten zeitgenössischen Tanztheater in Italien. 1977 rief er die Compagnia Afro Danza ins Leben, die unter seiner Leitung bis 1990 auf ausgedehnten Tourneen in ganz Italien und Europa unterwegs war.
1993 übersiedelte er nach Wien. Er unterrichtete unter anderem am Bruckner Konservatorium in Linz, sowie an der Ballettschule der Wiener Staatsoper und gab in Europa und Afrika Workshops. Durch alle Stationen seines Lebens war die Malerei sein ständiger Begleiter und stand in den letzten Jahren im Mittelpunkt seines Wirkens. Seine Bilder waren in einer Reihe von Ausstellungen in Österreich und Italien zu sehen.
Zu seinem 80. Geburtstag erschien das Buch „Bob Curtis. Hohepriester des Afro Contemporary Dance“, herausgegeben von Christiane Dertnig und Lorenz Gallmetzer.

Kommentare

Noch keine Beiträge