Manuel Legris wird neuer Ballettdirektor in Wien

Ab der Spielzeit 2010/11

Wien, 08/01/2009

Das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper erhält mit 1. September 2010 einen neuen Direktor. Zum Nachfolger des derzeitigen Ballettdirektors Gyula Harangozó, dessen Vertrag bis zum 31. August 2010 läuft, wurde Manuel Legris ernannt.
Der französische Tänzer, er ist Danseur Etoile der Pariser Oper, erhält einen Fünfjahresvertrag, der auch die künstlerische Leitung der Ballettschule der Wiener Staatsoper einschließt. Manuel Legris, geboren in Paris, wurde an der Ballettschule der Pariser Oper ausgebildet. Mit 16 Jahren wurde er ins Corps de ballet der Pariser Oper aufgenommen. Ein Jahr später avancierte er in den Coryphée-Rang, 1982 zum Sujet. Am 11. Juli 1986 wurde er auf der Bühne der Metropolitan Opera in New York vom damaligen Ballettdirektor der Pariser Oper, Rudolf Nurejew, in den Rang eines Danseur Etoile erhoben.
Mit seinen Rollen im klassischen Repertoire feierte er sofort große Erfolge, und tanzte schon bald alle Hauptpartien der Nurejew-Ballette. Das breite Spektrum seines Repertoires umfasst sowohl die großen Ballettklassiker als auch moderne, teilweise eigens für ihn geschaffene Choreografien. Sein Ruf als Ausnahmetänzer bringt ihn auf die berühmtesten Bühnen der Welt. Er gastierte unter anderem erfolgreich an der Wiener Staatsoper, an der Mailänder Scala, der Met in New York, am Moskauer Bolschoi-Theater und ist zudem regelmäßiger Gast im Mariinski-Theater in St. Petersburg und bei der Nijinsky-Gala, die alljährlich die Hamburger Ballett-Tage abschließt. Als gefragter Künstler wurde er regelmäßig von führenden Choreografen wie William Forsythe, John Neumeier, Ji?í Kylián, Jerome Robbins, Roland Petit, Maurice Béjart, Mats Ek, Pierre Lacotte zu den wichtigsten Ballettereignissen mit den führenden Ballettkompanien eingeladen, und konnte an fast allen Uraufführungen und Premieren an der Pariser Oper teilnehmen.
Mit seiner Kompanie „Manuel Legris et ses Etoiles“, die jungen Tänzern erlaubt, noch unerreichbare Solorollen zu tanzen und erstmals auf großen Bühnen aufzutreten, absolviert er regelmäßig internationale Gastspiele. Seit 1996 ist seine Kompanie regelmäßig nach Japan eingeladen. Seit einigen Jahren vertraut die Direktion der Pariser Oper dem Tänzer auch die Wiederaufnahme verschiedener Werke als Probeleiter an. Außerdem bereitet er junge Tänzer auf die alljährlich organisierten Auswahlverfahren vor, um ihnen den Aufstieg in der Ballett-Hierarchie zu ermöglichen. Im Laufe seiner Karriere erhielt Manuel Legris zahlreiche Auszeichnungen, wie z. B. 1988 den Nijinsky-Preis oder 1998 den Prix Benois de la Danse. Von der französischen Regierung wurde er zum Officier des Arts et Lettres und Chevalier de la Légion dHonneur ernannt.
Auftritte von Manuel Legris in Wien: An der Wiener Staatsoper ist Manuel Legris oftmals als Gastsolist aufgetreten. Sein Debüt gab er am 27. Jänner 1985 als Béranger in Rudolf Nurejews „Raymonda, vom 22. März 1985 bis 13. April 1989 war er fünfmal als Jean de Brienne in „Raymonda zu sehen, am 14. Mai und 12. Juni 1989 als Prinz Florimund in Nurejews „Dornröschen. 1999 kehrte er an die Wiener Staatsoper zurück, um am 25. Juni in der „Saisonschluss-Gala des Wiener Staatsopernballetts zu tanzen (3. Akt aus „Raymonda, George Balanchines „Sonatine, Renato Zanellas „Angel).
Weitere Auftritte im Haus am Ring hatte er am 22. und 24. Oktober 1999 als Des Grieux in Kenneth MacMillans „Manon, am 28. Juni 2001 in der „Saisonschluss-Gala (Pas de deux aus Roland Petits „Carmen, Pas de deux aus John Neumeiers „Die Kameliendame) sowie am 7. und 9. Jänner 2003 in der „Nurejew-Gala (Pas de deux aus Nurejews „Der Nussknacker, Pas de deux aus Nurejews „Romeo und Julia). Außerdem trat er im Rahmen eines Gastspiels des Wiener Staatsopernballetts in Madrid am 22. und 24. März 2000 als Des Grieux in „Manon auf. Überdies gastierte Manuel Legris zweimal mit ausländischen Kompanien an der Wiener Staatsoper, 1989 mit dem Tokyo Ballet als James in Pierre Lacottes „La Sylphide, 2000 mit dem Ballett der Pariser Oper in Balanchines „Capriccio. Außerdem trat er in Wien 2008 in der Ballett-Gala von ImPulsTanz in Auszügen aus Angelin Preljocajs „Le Parc im Burgtheater auf. Neben dem Solo „Angel kreierte Renato Zanella für Manuel Legris „Kobold für die ORF-Übertragung des Neujahrskonzerts 2001 der Wiener Philharmoniker. 2002 brachte Manuel Legris in Japan mit seinem Ensemble Zanellas „Alles Walzer und „Angel zur Aufführung.
Preise und Auszeichnungen: 1984 : Goldmedaille beim Internationalen Ballettwettbewerb in Osaka mit Elisabeth Maurin.
1985 : Prix du Cercle Carpeaux.
1988 : Prix Nijinski.
1998 : Prix Benois de la danse für die Interpretation von „lArlésienne (Roland Petit) 1993 : Chevalier des Arts et Lettres 1998 : Officier des Arts et Lettres 2000 : Nijinsky Award („Bester Tänzer der Welt im Jahr 2000).
2001 : Prix Léonide Massine.
2002 : Chevalier dans lOrdre National du Mérite.
2002 : Prix Danza & Danza „Bester Tänzer des Jahres für seine Interpretation des Frollo in „Notre-Dame de Paris (Roland Petit).
2006 : Ernennung zum Chevalier dans l'Ordre de la Légion d'Honneur.

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