Georgette Tsinguirides erhält den Deutschen Tanzpreis
Weitere Preise an Iana Salenko, Christine Eckerle und Susanne Menck
Während einer vierstündigen Gala im Essener Aalto-Theater wurde der Stuttgarter Choreologin Georgette Tsinguirides gestern abend der Deutsche Tanzpreis verliehen. Sie erhält ihn für ihre langjährigen Verdienste beim Erhalt der Werke großer Choreografen, vor allem John Crankos, dessen Werke sie seit 1966 in der Benesh-Notation festhält, einer der beiden international verwendeten Tanzschriften. Ihre Laudatio hielt die ehemalige Stuttgarter Ballerina und Ballettdirektorin Maria Haydée, die Tsinguirides nicht nur mit der heiligen Maria verglich, weil ihr Tänzer und alle Theatermenschen derart viel Respekt entgegenbringen, sondern auch ihre Liebe zum Stuttgarter Ballett, ihre Strenge und ihren lebenslangen Fleiß lobte. Tsinguirides feierte an dem Abend gleichzeitig ihren 82. Geburtstag und wurde mit einem Ständchen sowie einer Standing Ovation des Publikums gefeiert. Sie dankte Rudolf Benesh, dem Erfinder der Benesh-Notation, und vor allem John Cranko.
Anerkennungspreise gingen an zwei weitere deutsche Choreologinnen, an Christine Eckerle von der Essener Folkwang-Hochschule für ihre Arbeit mit der Labanotation, und an Susanne Menck, langjährige Choreologin des Hamburger Balletts, die ebenfalls mit dem Benesh-System arbeitet. Peter Dingle und Otto Bubeníček tanzten Ausschnitte aus John Neumeiers „Matthäuspassion“ und „Nijinsky“, bei denen Mencks Notate auf die Rückwand projiziert wurden.
Den Tanzpreis „Zukunft“ erhielt Iana Salenko, Erste Solistin beim Staatsballett Berlin. Ihre Laudatio hielt der Berliner Ballettkritiker Klaus Geitel, der sie als „explosiven Tanzzucker“ bezeichnete. Salenko tanzte Balanchines „Tschaikowsky Pas de deux“ mit Breno Bittencourt vom Ballett des Aalto-Theaters und den Pas de deux für Olga und Lenski aus Crankos „Onegin“ mit Marijn Rademaker vom Stuttgarter Ballett. Das Stuttgarter Ballett zeigte außerdem den Schluss-Pas-de-deux aus „Onegin“ sowie Crankos Pas de deux „Legende“ und das Ballett „Poème de l'extase“. Zhang Jian und Hao Bin vom Chinesischen Nationalballett tanzten den Balkon-Pas-de-deux aus Crankos „Romeo und Julia“, Egon Madsen und Eric Gauthier vom Stuttgarter Theaterhaus zeigten das Duo der beiden Clowns aus Crankos „Lady and the Fool“. www.dbft.de
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