Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin

Übernahme aus der Pilotphase in den regulären Studienbetrieb

Berlin, 09/06/2010

Im Jahr 2006 startete das Hochschulübergreifende Zentrum Tanz – Pilotprojekt Tanzplan Berlin. Die neue Ausbildungsstätte für Tanz und Choreografie wurde in ihrer vierjährigen Pilotphase zu gleichen Teilen vom Land Berlin und von Tanzplan Deutschland, einer Initiative der Kulturstiftung des Bundes, finanziert.
Seit dem 1. April 2010 wird das Hochschulübergreifende Zentrum Tanz (HZT) in der Trägerschaft der Universität der Künste Berlin und der Hochschule für Schauspielkunst ‚Ernst Busch’ in Kooperation mit dem Netzwerk TanzRaumBerlin fortgeführt. Es wurde in die Berliner Hochschulverträge 2010-13 aufgenommen. In diesem Rahmen konnte die Finanzierung durch einen gemeinsamen Beitrag der Freien Universität Berlin, der Technischen Universität Berlin und der Humboldt Universität zu Berlin sowie durch die Beiträge der beiden Trägerhochschulen, außerdem in 2010/11 durch Mittel des Masterplans Ausbildungsoffensive zum Aufbau neuer Studienplätze gesichert werden, so dass die begonnene erfolgreiche Arbeit fortgesetzt werden kann.
Drei neue Studiengänge für Tanz und Choreografie auf Bachelor und Master Niveau erfolgreich auf den Weg gebracht Die Besonderheit der drei Studiengänge am HZT Berlin - BA-Studiengang „Zeitgenössischer Tanz, Kontext, Choreografie“ und die MA-Studiengänge „Solo/Dance/Authorship“ und „Choreografie“ - ist ihre enge Verbindung von akademischer Ausbildung und professioneller künstlerischer Praxis; die Studiengänge sind experimentell ausgerichtet und verknüpfen künstlerische Lehre, wissenschaftliche Grundlagenvermittlung sowie berufspraktische Begleitung. Sie reagieren auf den Wandel zeitgenössischer Kunstproduktion und verhandeln kreativ und kritisch, was Tanz, Performance, Choreografie als Kunstformen in den heutigen Gesellschaften sind und sein können.
Im April 2010 startete am HZT wieder der MA-Studiengang Solo/Dance/Authorship mit 8 Studierenden aus Israel, Portugal, Irland, Serbien, Singapur, Brasilien, Australien und Kanada. Im Wintersemester 2010/2011 beginnt für 16 Erstsemester erneut der BA-Studiengang; der MA-Studiengang Choreografie startet zeitgleich mit 8 Studierenden. Bei vollem Studienbetrieb werden zum Wintersemester 2012/2013 somit 72 Studentinnen und Studenten am HZT Berlin eingeschrieben sein.
Ab dem Wintersemester 2010/2011 lehren im BA-Studiengang Prof. Nik Haffner, Prof. Dr. Kattrin Deufert und Prof. Thomas Plischke (artistwin deufert&plischke), der MA-Studiengang Solo/Dance/Authorship wird weiterhin von Prof. Rhys Martin und Prof. Dr. Ric Allsopp geleitet. Für den MA-Studiengang Choreografie sind Prof. Ingo Reulecke, Dr. Christiane Berger, Prof. Dr. Alex Arteaga und Katharina Rustler verantwortlich; Prof. Dr. Franz Anton Cramer wird studiengangübergreifend lehren. Auch in Zukunft werden viele Berliner und internationale Künstler, Theoretiker, Autoren, Kuratoren und Dramaturgen als Gastdozenten das Team ergänzen.
Mit der Fortführung des Zentrums hat auch der Prozess der Institutionalisierung begonnen; dabei gilt der Balance zwischen akademischem Lehrbetrieb und künstlerischer Offenheit weiterhin besondere Aufmerksamkeit. Die bereits vorhandenen vielfältigen Kooperationen mit der professionellen Tanz-Szene sollen weiter vertieft und ausgebaut werden. Außerdem sollen wissenschaftlich-künstlerische Forschungs- und Entwicklungsprojekte aufgebaut, Publikationen unterstützt, Konferenz- und Festival-Formate erweitert und der internationale Austausch gestärkt werden.
Im Oktober 2010 zieht das HZT Berlin in die renovierten Räume der Uferstudios im Wedding. Die denkmalgeschützten Gebäude der ehemaligen BVG Zentralwerkstätten werden zurzeit von der Uferstudios GmbH mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin nach Entwürfen von Anderhalten Architekten, Berlin zu 14 multifunktionalen Studios umgebaut. Die Uferstudios versammeln nach dem Umbau Ausbildung, künstlerische Produktion und Information unter einem Dach und ermöglichen den Studierenden, Lehrenden und Mitarbeitern des HZT Berlin einen idealen kreativen Austausch mit Künstlern und der kulturinteressierten Öffentlichkeit.
Tanzplan Deutschland wollte von Beginn an mit seiner Förderunge nachhaltige Impulse setzen. Das Hochschulübergreifende Zentrum Tanz Berlin konnte nun als erstes von neun Tanzplan-vor-Ort-Projekten in die Eigenständigkeit überantwortet werden. Es wird weit über den geförderten Zeitraum (März 2010) hinaus wirken.
Damit hat die von der Kulturstiftung des Bundes im Jahr 2005 gestartete Großoffensive für den Tanz einen ersten wichtigen Teilerfolg errungen: das Angebot nicht nur der Berliner Universitäten sondern der bundesweiten Hochschullandschaft insgesamt ist um eine interessante Ausbildungsstätte für zeitgenössischen Tanz und Choreografie bereichert worden, während mit den Uferstudios das „neue“ HZT Berlin einen eigenen, attraktiven Standort gefunden hat. Wir freuen uns für und mit allen Beteiligten!

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