Residenzchoreografen für 2010 stehen fest

K3 – Zentrum für Choreographie | Tanzplan Hamburg

Hamburg, 22/01/2010

Das K3 – Zentrum für Choreographie | Tanzplan Hamburg auf Kampnagel hat sich der Vermittlung, Förderung und Vernetzung des zeitgenössischen Tanzes in Hamburg verschrieben. Neben u.a. einem umfassenden Trainings- und Kursangebot und zahlreichen Projekten im Bereich kultureller Bildung werden jährlich drei Residenzen für Choreografen, die am Beginn ihrer professionellen Praxis stehen, zur Verfügung gestellt.
Im Rahmen des Residenz-Programms von K3 | Tanzplan Hamburg werden auch dieses Jahr drei junge Choreografen ab April in Hamburg arbeiten und im Herbst ihre in der Hansestadt entstehenden Produktionen präsentieren: Im Jahr 2010 erhalten Margret Bjarnadottir (Island), Lea Martini (Amsterdam / Berlin) und Sebastian Matthias (Berlin) eine achtmonatige Residenz am K3. Zudem wird Paulina Pomana (Hamburg), Absolventin des Studiengangs Performance Studies der Universität Hamburg, eine zusätzlich eingeführte viermonatigen Förderresidenz erhalten und im Rahmen des Festivals DanceKiosk im Juli 2010 ein Projekt zeigen.
Für das Residenzprogramm 2010 wurden 105 Bewerbungen aus 35 Ländern eingereicht. Das K3-Team wurde im Vorauswahlprozess von einem Fachgremium, bestehend aus Edith Boxberger (Journalistin), Prof. Nik Haffner (Choreograf / HZT Berlin) und Prof. Dr. Nikolaus Müller-Schöll (Universität Hamburg), beraten.
Die Ausschreibung des Residenzprogramms für das Jahr 2011 wird voraussichtlich im Frühjahr 2010 erfolgen.
Biografisches: Margret Bjarnadottir (geboren 1981) erhielt ihre Ausbildung an der Ballettskoli Gudbjargar Björgvins sowie der Icelandic School of Dance und machte 2006 ihren BA in Choreographie an der ArtEZ Hogeschool voor de Kunsten in Arnhem. 2009 erhielt sie für ihre Produktion „Humanimal“ die Auszeichnungen „Dancer of the Year“ und „Choreographer of the Year“ der Icelandic Theater Awards. In ihrem Projektvorhaben beschäftigt sie sich mit Fragen von Kommunikation und Nicht-Kommunikation. Dabei geht es insbesondere um Prinzipien und Möglichkeiten von Missverständnis auf der Ebene von Körper, Bewegung und Choreografie.
Lea Martini (geboren 1979) studierte am European Dance Development Center, Arnhem sowie an der School for New Dance Developement (SNDO), Amsterdam, wo sie 2009 ihren Abschluss machte. Im gleichen Jahr erhielt sie ein Stipendium des Kultursekretariats NRW und des HSP Huygens Fonds. Mit der Gruppe White Horse sowie anderen Partnern realisierte sie Projekte, die u.a. beim Julidans Festival Amsterdam, dem Festival Freischwimmer und bei 100 Grad Berlin (Jurypreis 2007) gezeigt wurden. In ihrem Projektvorhaben wird sie sich mit Bildern auseinandersetzen, die das kollektive Gedächtnis prägen und diese auf ihr choreografisches Potenzial hin untersuchen.
Sebastian Matthias (geboren 1980) absolvierte seine Tanzausbildung an der Juilliard School, New York, und schließt derzeit seinen MA in Tanzwissenschaft an der FU Berlin ab. Er tanzte u.a. bei der Cie. Felix Ruckert, Batsheva Dance Ensemble und am Nürnberger Staatstheater. 2009 erhielt er eine Residenz im Rahmen des mobility programm am LADMMI, Montreal. In seinem Projektvorhaben beschäftigt er sich, ausgehend von der Idee der Klangfarben in der Musik, mit der Arbeit an sich überlagernden choreografischen Bewegungsqualitäten bzw. „Körperfarben“, die eine hohe Komplexität erzeugen sollen und quasi im Körper des Tänzers kollidieren.
Paulina Pomana (geboren 1981) machte zunächst eine Ausbildung im Fach Tanzpädagogik an der Lola Rogge Schule in Hamburg und studierte von 2007 bis 2009 „Performance Studies“ an der Universität Hamburg. In interdisziplinärer Auseinandersetzung mit dem Thema „Solo“ in Performance und Tanz wird sie das Aufführungsformat auf seine Paradoxien hin untersuchen.
www.k3-hamburg.de www.kampnagel.de

Kommentare

Noch keine Beiträge