William Forsythe erhält den Goldenen Löwen der Biennale von Venedig

Ehrung für sein Lebenswerk

Venedig, 22/03/2010

Der amerikanische Choreograf William Forsythe erhält in diesem Jahr den Goldenen Löwen der Biennale di Venezia. Die Auszeichnung war von Ismael Ivo, dem Leiter der Tanzabteilung der Biennale, vorgeschlagen worden. Forsythe soll den Löwen während des Internationalen Festivals für zeitgenössischen Tanz im Mai oder Juni überreicht bekommen. Der renommierte Preis war in der Vergangenheit bereits Choreografen wie Merce Cunningham (1995), Carolyn Carlson (2006), Pina Bausch (2007) oder Jiří Kylián (2008) zuerkannt worden. „Als Gesamtkünstler hat William Forsythe die Welt des Tanzes revolutioniert“, so heißt es in der Begründung für die Auszeichnung, und weiter: „Er hat die klassische Sprache erneuert, deren Formen er aus ihrem Inneren heraus re- und dekonstruiert hat, damit ist er zum Referenzpunkt für jüngere Generationen geworden und hat dazu beigetragen, neue Talente zu formen in jenem Inkubator für junge Talente, der das Frankfurter Ballett zwanzig Jahre lang gewesen ist und der heute die Forsythe Company ist. Der bei Theatern und Tanzkompanien auf der ganzen Welt sehr begehrte New Yorker William Forsythe, der Deutschland zu seiner Wahlheimat gemacht hat, ist ein Künstler, der sich ständig erneuert und der sein Publikum immer wieder mit anderen Projekten überrascht, die alles Erforschbare erforschen, die die Schwelle des Theaters überschreiten, um andere Disziplinen einzubeziehen, und die die Rolle des Tanzes in der Entwicklung der zeitgenössischen Kunst bestärken. Forsythe war mit der Installation „You Made Me a Monster“ im Jahr 2005 zum ersten Mal Gast bei der Biennale und kehrte 2009 mit der Installation „The Fact of Matter/Choreographic Object“ zurück. Der Goldene Löwe wurde Forsythe gemeinsam mit dem deutschen Komponisten Wolfgang Rihm verliehen, der die Auszeichnung ebenfalls für sein Lebenswerk erhielt. www.labiennale.org

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