Im Alter von 86 Jahren ist am Freitag, den 30. September, in London der Tänzer, Ballettmeister und Ballettdirektor Alexander Grant gestorben. Das teilte das Londoner Royal Ballet mit. Grant kreierte als Solist der Kompanie zahlreiche Rollen für Frederick Ashton und hatte von ihm die Rechte an dem Ballett „La fille mal gardée“ geerbt, das er weltweit vielfach einstudierte, bei praktisch allen großen Kompanien. Alexander Grant wurde 1925 in Wellington in Neuseeland geboren. Mit sieben begann er zu tanzen und gewann später ein Stipendium an der Royal Academy of Dance in England. Wegen des 2. Weltkrieges kam er jedoch erst 1946 mit 21 Jahren in die Sadler's Wells Ballet School. Später wurde er Mitglied des Sadler's Wells Ballet, dem Vorläufer des heutigen Royal Ballet. Er wurde zum Solisten befördert und glänzte vor allem durch seine Charakterrollen, durch die Porträts komischer Alter, exzentrischer Freier oder weiser Narren; er tanzte auf Spitze oder mit Hufen im „Sommernachtstraum“. Die berühmteste seiner Rollen war sicher der liebenswerte Tölpel Alain in Frederick Ashtons „La fille mal gardée“, der seinen roten Schirm mehr liebt als die Bauerntochter Lise. Von 1971 bis 1976 leitete Grant das „Ballet For All“, ein kleines, pädagogisch orientiertes Tourensemble des Royal Ballet, das Unterrichtsprogramme offerierte. 1976 wurde er Direktor des National Ballet of Canada in Toronto, das er bis 1983 leitete. Grant starb an Komplikationen nach einer Hüftoperation.
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