Nordrhein-Westfalen stockt Förderung für PACT Zollverein deutlich auf

Am Dienstag wurde das Kuratorium der Stiftung Choreographisches Zentrum NRW erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt: Die Mitglieder Dr. Inke Arns, Prof. Dr. Thomas Christaller, Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer, Prof. Dr. Nikolaus Müller-Schöll und Prof. Dr. Gesa Ziemer zeigten sich gespannt auf die neuen Aufgaben. Die bisher von einem Verein getragene GmbH geht mit diesem Schritt auch offiziell in die Hand der Stiftung Choreographisches Zentrum NRW als Träger von PACT Zollverein über: Mit Besetzung des Kuratoriums besitzt die Stiftung endgültig eine arbeitsfähige Struktur. Dr. Dietmar Möhler, Vorsitzender des Vorstands der Stiftung Choreographisches Zentrum NRW, gab in diesem Zusammenhang die Übertragung des Eigentums der ehemaligen Waschkaue auf die Stiftung bekannt, die mit dem Ende der Abwicklung des Vereins erfolgt. Das Stiftungskapital der jungen Stiftung besteht derzeit aus einer Bareinlage in Höhe von 15.000,- € und einer Sacheinlage in Form der GmbH Anteile. Während des anschließenden Empfangs würdigten Dr. Möhler, Ute Schäfer, Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen und Franz-Josef Britz, Bürgermeister der Stadt Essen, in Ansprachen und Grußworten die Arbeit von PACT Zollverein als Initiator, Motor und Bühne für zeitgenössische Kunst mit den Schwerpunkten Tanz und Performance. Darüber hinaus lobten sie die Gründung der Stiftung sowie die prominente Besetzung des Kuratoriums als wichtigen Schritt einer ambitionierten Institution zur Schaffung dauerhafter Kontinuität und Nachhaltigkeit.
Ministerin Schäfer gab darüber hinaus bekannt, das Land werde seine Förderung von PACT um 400.000 Euro aufstocken und damit fast verdoppeln. „Gemeinsam mit der Kultur Ruhr, der Stadt Essen und vielen weiteren Partnern geben wir so auch seitens der Landesregierung ein klares Signal für die Zukunft des Hauses“, erklärte Schäfer. Die Mittel seien in erster Linie für die künstlerische Arbeit, für Produktionen und internationale Kooperationen, aber auch für Nachwuchsformate gedacht. Insbesondere werde es damit auch möglich sein, den Bereich der Labore, Ateliers und Plattformen fortzuführen. Sie betonte, PACT sei nicht nur eine Essener und Ruhrgebiets-Kulturinstitution, sondern auch landesweit von großer Bedeutung.
Auch Stefan Hilterhaus, Künstlerischer Leiter von PACT Zollverein zeigte sich zufrieden: „Mit der Stiftungsgründung und der Ernennung des Kuratoriums entsteht ein hervorragender und auch notwendiger stabiler Rahmen für unsere agile und entwicklungsorientierte Arbeit. Es ist ein kraftvolles Zeichen für das in diese Institution gesetzte Vertrauen und schafft eine Kontinuität, die als Zeichen und Aufruf für ein wandlungsstarkes Ruhrgebiet verstanden werden soll. Nur durch die große Unterstützung des Publikums, des Landes NRW, der Kultur Ruhr GmbH und der Stadt Essen ist es gelungen, aus der ehemaligen Waschkaue der Zeche Zollverein einen international relevanten Produktionsort zu machen. Nun erhält dieser beispielhafte Ort für Residenzen, Austausch, Plattformen, Produktion und Präsentation für die performativen Künste eine beispielhafte Verstetigung. Das Engagement aller Unterstützer, Freunde und Beteiligten gilt es heute zu feiern.“ Zu den Gründen für die Auswahl der Kuratoriumsmitglieder stellte Dr. Möhler fest: „Abseits davon, dass jeder Einzelne Exzellenz in ihrem oder seinem beruflichen Feld verkörpert, zeichnen sich durchweg alle Mitglieder des Kuratoriums dadurch aus, dass sie sich – ebenso wie PACT Zollverein – nicht von schablonenhaftem Denken, von einem normierten Denken beschränken lassen, sondern sich mit großem Erfolg auf neuen Wegen abseits der ausgetretenen Pfade bewegen. Sie werden deshalb die Arbeit von PACT Zollverein, die eben nicht in der Reproduktion von Bekanntem und Bewährtem verharrt, sondern Raum für Entdeckungen und neue Erfahrungen schafft, sicher bereichern.“ www.pact-zollverein.de