Beim 24. Festival Internacional de Ballet de La Habana, das dem 450. Geburtstag Shakespeares gewidmet war, zeigte im Rahmen einer Gala das Ballet Nacional eine Szene aus Tenorios vor Jahren kreiertem „Hamlet“. Was auch für den Choreografen Ehrung sein sollte, wurde zum getanzten Requiem. Noch während des Festivals, am 31. Oktober 1914, starb der 1941 in Matanzas geborene Spross spanischer Einwanderer an einem Krebsleiden.
Hatte er sich zunächst zum Schauspieler ausbilden lassen, wurden bald führende Pädagogen wie Fernando Alonso, Joaquín Banegas, José Parés seine Lehrer für Tanz. Als Tänzer und Choreograf begann er 1963 bei Danza Moderna de Cuba, wechselte 1965 zu Alicia Alonsos Ballet Nacional nach Havanna. In seiner produktivsten Ära, den 1970ern und 1980ern, schuf er Ballette zu literarischen Themen („Viva Lorca“, „Die Liebenden von Verona“) und um mythische Gestalten wie Leda, Theseus, Phädra. „Bernarda Albas Haus“ von 1974 wurde seine erfolgreichste Arbeit und er gewann zwei Wettbewerbspreise für „Rítmicas“: 1976 in Tokio und 1983 in Río de Janeiro. In Kuba choreografierte er auch für das Ballet de Camagüey, mit dem er in Berlin gastierte; Kompanien in Europa und Südamerika führten seine Werke auf. Zuletzt lehrte der kubanische Nationalpreisträger für Tanz von 2007 in Havanna und Madrid.
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