„A Young Girl In Her Nineties“ beim DOK Leipzig ausgezeichnet

Der Choreograf Thierry Thieû Niang erweckt in einer alten Dame junge Gefühle

Valéria Bruni Tedeschi und Yann Coridian wurden für ihr Dokumentarfilmdebüt beim 59. Internationalen Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm mit dem Preis der Fédération Internationale de la Presse Cinématographique geehrt.

Der Tänzer und Choreograf Thierry Thieû Niang ist genauso bekannt für seine interdisziplinären Arbeiten wie für sein Engagement in der Kunstvermittlung. An Schulen, Kunstakademien und Sozialzentren versucht er den Menschen den Tanz näher zu bringen. So hat er u. a. für das Festival d'Avignon 2011 eine eigene Interpretation von „Le sacre du printemps“ kreiert, die von SeniorInnen zwischen 60 und 90 Jahren getanzt wurde. Thierry Thieû Niangs Interesse für Menschen, die auf der Tanzbühne eher selten zu sehen sind, bringt ihn nun zum Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilme.

Denn der mit dem Preis der Fédération Internationale de la Presse Cinématographique ausgezeichnete Dokumentarfilme von Valéria Bruni Tedeschi und Yann Coridian „A Young Girl In Her Nineties“ (Une jeune fille de 90 ans) begleitet den Choreografen in ein Altersheim mit Alzheimerpatienten. Im Zentrum steht die 92-jährige Blanche Moreau, die durch Thierry Thieû Niangs Interventionen das Verliebtsein neu entdeckt.

„Ein Film, der uns stark bewegt und tief betroffen zurückgelassen hat. Ein Film, der seine Wirkung unerwartet entfaltet, fast, als ob er auf einem Drehbuch beruht, nämlich als eine berührende Lovestory zwischen einer Alzheimer-Patientin und einem Choreografen, der in ihr lebhafte Erinnerung erweckt. Die Kamera erzeugt zärtlich eine tiefe Innigkeit mit den ProtagonistInnen, ohne in irgendeiner Weise aufdringlich zu wirken, und fängt Körperbewegungen mit kleinen Nuancen menschlicher Berührung ein. Wunderschöne Liebeslieder, sorgfältig vom Choreografen ausgewählt, bilden den perfekten Soundtrack für einen Film, der ein großartiges Gefühl der Erheiterung hervorbringt.“ - Mit diesen Worten begründet die Jury ihre Entscheidung.

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