Will Adolphe Binder ihren Job zurück?
Die Ex-Intendantin des Tanztheaters klagte am 13.12.2018 erfolgreich
Das Tanztheater Wuppertal muss seine gekündigte Ex-Intendantin Adolphe Binder wieder einstellen. Ihre fristlose Kündigung sei rechtswidrig, befand am 13.12.2018 das Arbeitsgericht in Wuppertal nach einer mündlichen Verhandlung. Die Begründung für eine außerordentliche, fristlose Kündigung ihres Fünf-Jahres-Vertrags sei nicht ausreichend, befand das Gericht. Damit gilt vorerst weiterhin Binders Arbeitsvertrag, der bis 2022 läuft.
Adolphe Binder war hauptsächlich vorgeworfen worden, dass sie keinen realisierbaren Spielplan vorgelegt und Mitarbeiter des Tanztheaters gemobbt habe. Vertrauliche Informationen dazu soll PR-Berater Ulrich Bieger vor Binders Kündigung der Presse zugetragen haben. Gegen ihn ermittelt aktuell die Staatsanwaltschaft Wuppertal. Die Kosten des heutigen Gerichtsverfahrens in Höhe von 69.000 Euro trägt das Wuppertaler Tanztheater.
In einer ersten Stellungnahme gleich nach dem Urteilsspruch kündigte Binder an, weiterhin als Intendantin am Tanztheater arbeiten zu wollen. Ob sie tatsächlich in diese problematische Arbeitssituation zurück will oder ob das Verfahren hauptsächlich der Wiederherstellung ihrer Reputation und einer angemessenen Ausgleichszahlung dienen soll, wird sich zeigen. Denn das Problem ist, dass die Stelle der Intendantin des Wuppertaler Tanztheaters Pina Bausch seit 13. November mit Bettina Wagner-Bergelt neu besetzt wurde. Mit der erfahrenen Dramaturgin und Tanzmanagerin hat die Stadt Wuppertal für eine Übergangszeit einen Zweijahresvertrag geschlossen.
Wie die Stadt Wuppertal mit einer doppelten Besetzung umgehen würde, ist noch nicht bekannt. Der Noch-Geschäftsführer des Tanztheaters, Dirk Hesse, hat angekündigt, gegen das Arbeitsgerichtsurteil in Berufung gehen zu wollen. Hesse war an Binders Kündigung maßgeblich beteiligt. Er verlässt das Tanztheater in diesen Tagen.
Für den 14.12. ist eine Pressekonferenz des Wuppertaler Tanztheaters angekündigt, in der Bettina Wagner-Bergelt den Spielplan für die zweite Hälfte der Saison ankündigen soll.
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