Verbunden durch die Liebe zum Tanz, durch ihr Engagement und ihr Interesse für die Tänzer*innen. Das sind die Ballettfreunde Hagen, die sich 2007 gegründet haben – zunächst als Initiative unter dem Dach des Theaterfördervereins und seit 2014 als eigenständiger Verein. Ging es damals noch akut um die Rettung das Ballett Hagen, unterstützt der Verein seitdem sein Ensemble auf allen Ebenen. Mitglieder und Vorstand verstehen sich als aktives Bindeglied zwischen Tänzer*innen, Theater und Publikum. Sylke Feldberg, Monika Jamnig, Ulla Berns, Heike Hasbach und Frank Moll vom Vorstand haben sich seit Beginn der Pandemie dafür eingesetzt, die Verbindung zum Publikum weiter aufrechtzuerhalten.
DW: Als Ballettfreunde sind Sie bei jeder Ballettvorstellung im Theater mit einem Stand präsent, unterstützen Tänzer*innen bei der Wohnungssuche, beim Deutschunterricht oder sorgen für Physiotherapie. Die Mitglieder dürfen zu Proben in den Ballettsaal, lernen die Tänzer*innen und Choreograf*innen bei Premierenfeiern, gemeinsamen Ausflügen oder Community-Projekten kennen. Sie gehören dem Vorstand der Ballettfreunde Hagen an – bitte stellen Sie sich mit Ihrer Funktion im Verein vor.
Sylke Feldberg: Ich bin Sylke Feldberg und seit der Gründung der Ballettfreunde dabei. Seit ungefähr zehn Jahren bin ich nun im Vorstand, wobei wir schon immer ein Leitungsteam waren. Es gibt also im Vorstand der Ballettfreunde nicht einen Ersten, Zweiten oder Dritten Vorsitzenden. Stattdessen sind wir alle gleichberechtigt. Jeder hat zwar seinen Bereich, aber jeder kann auch jeden vertreten, wenn es sein muss. Wir sind alle zeichnungsberechtigt. Nur der Schatzmeister – Frank Moll – und die Sekretärin – Heike Hasbach – haben ganz klar eigene Aufgaben. Das hat sich als sehr gut erwiesen. Ich kümmere mich zum Beispiel viel um die Internetauftritte, Facebook und Instagram. Die Webseite muss jedes Jahr durch die vielen Zu- und Abgänge und die wechselnden Produktionen immer aktualisiert werden. Das ist mindestens einmal im Jahr wirklich viel Arbeit.
Monika Jamnig: Mein Name ist Monika Jamnig. Ich bin auch von Anfang an bei den Ballettfreunden und seit einigen Jahren im Vorstand. Ich organisiere hauptsächlich unseren sogenannten Standdienst. Wir sind bei allen Ballettvorstellungen und Vorstellungen, in denen das Ballett sehr aktiv vertreten ist, im Theater. Wir haben einen kleinen Stand, wo wir die Besucher*innen darüber informieren, was wir als Ballettfreunde machen und sie anhalten, bei uns Mitglied zu werden. So kommen oder bleiben wir in Kontakt mit den Besuchern. Das macht mir großen Spaß, auch wenn es teilweise viel Arbeit ist. Ansonsten haben wir bei uns im Haus eine kleine Wohnung. Da darf immer einer der Eleven kostenlos wohnen. Dieser persönliche Kontakt zu den Tänzer*innen ist sehr schön.
Ulla Berns: Ich heiße Ulla Berns und bin seit Gründung der Ballettfreunde im Vorstand. Als wir uns gegründet haben, war unser Ziel einerseits die Unterstützung der Company. Da die Company damals aber sehr gefährdet war, war die Erhaltung der Company ein weiteres sehr wichtiges Ziel. Wir haben dafür sehr viel politische Arbeit gemacht: Politiker *innen angesprochen, Briefe geschrieben an alle Verantwortlichen bis hin zu Frau Merkel. Wir haben Kontakte gesucht zu Leuten, die uns beraten haben. Wir haben sehr viel Lobbyarbeit gemacht. Wir waren dabei in engem Austausch mit Herrn Ricardo Fernando, damals Ballettdirektor. Es ging uns gemeinsam darum, das Ensemble zu erhalten und das Ballett in der Öffentlichkeit von Hagen stärker sichtbar zu machen.
DW: Beschreiben Sie doch bitte genauer, wie die Ballettfreunde Hagen 2007 entstanden sind. Sie sprachen von einer Gefährdung des Ensembles.
Ulla Berns: Ricardo und Carla Fernando baten um Unterstützung in Hagen. Der Etat sei so gering, dass vieles fehle. Das war der Auslöser für die Gründung – zunächst als Initiative im Theaterförderverein. Als wir daraufhin zum Leiter des Theaterfördervereins gingen, meinte dieser, dass wir wie gerufen kämen. Der Rat der Stadt wolle Stellen beim Ballett streichen. Dann ging es gleich in die Vollen. Wir haben Demonstrationen und Unterschriften-Aktionen mit dem Theaterförderverein zusammen organisiert, tausende von Unterschriften gesammelt. Ich durfte im Kulturausschuss reden.
Sylke Feldberg: Eine sehr, sehr gute Rede.
Ulla Berns: Wir sind hier in der Stadt zu vielen Politiker*innen gegangen und haben zu diesen Gesprächen meistens zwei, drei Tänzer*innen mitgenommen. Wir haben mit den Politiker*innen darüber gesprochen, warum Kultur wichtig ist und warum Tanz gerade auch besonders geeignet dafür ist, Jugendliche an die Kultur heranzuführen.
Sylke Feldberg: Das war eine so akute Situation – das hat uns damals einen richtigen Kickstart gegeben. Sehr viele Leute haben sich auf einmal aufgerappelt und gesagt, dass man jetzt etwas unternehmen müsse, damit das Ballett hier nicht den Bach runter geht. Ich wurde später auch von anderen Ballettfördervereinen gefragt, wie wir so schnell so viele Mitglieder gewinnen konnten. Ich denke, das war der politischen Situation geschuldet. Es haben unheimlich viele Leute nicht nur Geld gespendet, sondern sich auch aktiv engagiert. Es herrschte eine richtige Aufbruchsstimmung. Wir waren sehr schnell so groß, dass wir nicht mehr als Initiative unter dem Dachmantel des Theaterfördervereins agieren konnten. So haben wir uns unabhängig gemacht und einen eigenen eingetragenen Verein gegründet.
Ulla Berns: Mit Ricardo haben wir uns damals überlegt, wie das Ballett in der Stadt mehr Bekanntheit erlangt. Er hatte die Idee der Community-Projekte.
DW: Was waren das für Community-Projekte?
Ulla Berns: Das erste Community-Projekt war „Ballroom Dance“, was mehrfach sehr erfolgreich mit Schulen in Hagen durchgeführt wurde. Wir haben Schüler verschiedenster Schulklassen ins Ballett und in den Ballettsaal gebracht. Später haben wir mit „Closing the gap“ ein inklusives Projekt umgesetzt. Unter der Aufsicht einer Physiotherapeutin haben Tänzer*innen des Ballett Hagen Choreografien mit Menschen mit Einschränkungen eingeübt, die dann auch auf der Bühne gezeigt wurden. Diese Community-Projekte haben dazu geführt, das Ballett in Hagen zu verankern. Ricardo Fernando und seine Frau Carla waren wirklich umtriebig und haben so dazu beigetragen, dass wir die Politik damals überzeugen konnten, das Ballett nicht zu kürzen, sondern es zu erhalten.
Das Ballett in Hagen hat damals einen enormen Aufschwung genommen. Hatten wir vorher noch schlechte Besucherzahlen, waren die Vorstellungen während der Ballettdirektion von Herrn Fernando sehr, sehr gut besucht. Wir haben ihn dann auch unterstützt, indem wir beispielsweise Gast-Choreograf*innen finanzierten, als er das Publikum langsam an Neues und Avantgardistisches heranführen wollte. So hat er den Horizont des Publikums erweitert. Das war wirklich sehr erfolgreich. Diese gute Zusammenarbeit mit Herrn Fernando lief über zehn Jahre und setzte sich auch danach mit den darauffolgenden Ballettdirektor*innen fort. Marguerite Donlon hat die Community-Arbeit mit „iMove Ha“ weiterentwickelt. Das ist eine Company für junge Menschen, die am Tanz sehr interessiert sind. Leider konnte jetzt mit Corona vieles nicht mehr so stattfinden. Das ist sehr bedauerlich.
DW: In welcher Form haben Sie diese Projekte begleitet?
Ulla Berns: Ich habe beispielsweise durch Projektbeschreibungen und Kalkulationen für Förderanträge unterstützt. Wir haben die Tänzer*innen teilweise zu den Schulen begleitet, und ihnen für ihre Arbeit mit den Schüler*innen eine Aufwandsentschädigung gezahlt. Wir haben die Teilnehmer*innen befragt, wie es ihnen gefalle, mit den Jugendlichen Interviews geführt, Fotos gemacht und Videos gedreht. Ich habe Schulklassen auch mit in den Ballettsaal genommen. Das war sehr interessant.
DW: Wenn Sie von Ihrer Arbeit erzählen, ist mein Eindruck, dass Sie sich als Ballettfreunde als Bindeglied zwischen dem Theater und den Zuschauer*innen und den Tänzer*innen verstehen.
Sylke Feldberg: Unsere Grundidee war tatsächlich immer, dass wir den persönlichen Kontakt zwischen Publikum und Tänzer*in etablieren wollen. Das ist für uns als Ballettfreunde natürlich einfacher als für den Theaterförderverein, der für alle Sparten zuständig ist – vom Sänger über alle Orchestermusiker. Wir haben ja nur zwölf oder vierzehn Köpfe, die man wie eine Familie zusammenhalten kann. Das ist wesentlich übersichtlicher. Das jedoch zu erhalten ist jetzt unter Corona extrem schwierig.
DW: Hat sich bei den Zuschauer*innen durch die Pandemie etwas verändert?
Monika Jamnig: Die Zuschauer*innen sind immer noch sehr zurückhaltend. Viele trauen sich noch nicht zurück ins Theater. Die Zuschauerzahlen sind weiterhin relativ niedrig. Leider auch beim Ballett, das vorher immer ausverkauft war. Die Menschen haben einfach noch Angst.
DW: Was war Ihre Rolle als Verein während der Pandemie? Wie konnten Sie da das Theater, das Ballett und die Zuschauer*innen in der schwierigen Situation unterstützen?
Sylke Feldberg: Wir haben versucht, den Kontakt aufrechtzuerhalten und deshalb einen Newsletter herausgegeben, der öfter erscheint, damit unsere Mitglieder wenigstens irgendeine Art von Information bekommen. Wir wollten verhindern, dass die Leute vergessen, dass sie auch ins Theater gehen könnten und sich an das Streamen gewöhnen. Dagegen zu wirken war durchaus eine Aufgabe – auch im Gespräch. Immer wieder klarzumachen, dass es doch besser ist, man geht ins Theater und dass es auch hilft, wenn im Theater nur die Hälfte der Plätze belegt sind.
Monika Jamnig: Auch die Ballettfreunde-Mitglieder, die nicht im Vorstand sind, haben die Tänzer*innen teilweise spontan unterstützt. Wenn sie erfahren haben, dass Tänzer in Quarantäne waren, haben sie diesen zum Beispiel Nahrungsmittel oder kleine Überraschungen vorbei gebracht. Das finde ich sehr bemerkenswert, dass bei uns eben nicht nur der Vorstand handelt, sondern dass die Mitglieder selbst anpacken.
Sylke Feldberg: Es sind wirklich schon Freundschaften entstanden, die auch Bestand dann haben, wenn die Tänzer*innen inzwischen ganz woanders in Deutschland unterwegs sind.
DW: Dieser besondere Zusammenhalt klingt wie eine Familie.
Ulla Berns: Das ist der Vorteil. Wir haben kein Riesentheater. Das Publikum kennt sich in Hagen. Wenn man hier ins Theater geht, weiß man, welche Leute man trifft. Das Theater hat eine soziale Funktion für Hagen. Wir sind eine Stadt, die aufgrund der Sozialstruktur nicht ganz unproblematisch ist. Und die Menschen, die kulturaffin sind wissen, dass unser Theater das Zentrum ist. Mehr noch als das Museum. Das Theater ist unser Hauptort. Es ist in der Tat ein Theater für die Bürger. Seit der Gründung. Diesen Geist spürt man in Hagen.
DW: Waltraut Körver, Sie sind Ballettmanagerin und Dramaturgin des Ballett Hagen. Welchen Wert haben die Ballettfreunde für das Theater?
Waltraut Körver: Ich kenne die Ballettfreunde in Hagen seit 2019 und der gute Ruf dieser Ballettfreunde ist dem Theater Hagen vorausgeeilt. Dieser Ballettfreunde-Verein ist wirklich etwas sehr Besonderes. Die Ballettfreunde sind auf allen Ebenen aktiv. Auf der einen Seite gibt es natürlich eine große finanzielle Unterstützung, sei es jetzt für iMove AH oder auch die Projekte, die Ricardo Fernando umgesetzt hat. Aber auch über die finanzielle Hilfe hinaus unterstützen die Ballettfreunde das Ensemble fachlich hochwertig: Sei es durch Physiotherapie, Massage oder Deutschkurse, seien es Ärzt*innen oder die Jurisprudenz, sei es, dass die Ballettfreunde die Company und ihre Freund*innen mindestens einmal pro Spielzeit auf eine schöne Reise hier in die Umgebung einladen. Die Ballettfreunde sind wirklich auf allen Ebenen hochwertige Ansprechpartner für das Ensemble. So geben sie den Tänzer*innen nicht nur ein professionelles Feedback auf ihre Arbeit, sondern leisten ihnen wirklich menschlich auch ganz viel Beistand. Diese Hingabe und der umfassende Support für die Tänzer*innen sind wirklich einzigartig. Das ist selten!
DW: Woher kommt dieses besondere Engagement? Liegt das an der Stadt, an den Menschen oder welche Erklärung haben Sie dafür?
Ulla Berns: Ich glaube schon, dass das auch an der Stadt liegt, weil wir hier eben kein so großes Angebot haben wie beispielsweise in Dortmund, Essen oder in den größeren Städten rund herum. Wir haben kein tolles Gastronomie-Angebot in Hagen, wir haben kein tolles Einkaufsangebot, wir haben nur ein kleines Programmkino und auch sonst keine sehr große Auswahl an Möglichkeiten. Deshalb ist das Theater wirklich der Angelpunkt und deshalb ist es den Bürger*innen, die kulturell interessiert sind, sehr wichtig, dass das Theater funktioniert, dass es nicht beschnitten wird und dass es weiter ein Ensembletheater mit allen Sparten bleibt. Deshalb bringen sie sich auch so ein.
Sylke Feldberg: Ich glaube, dass auch Ricardo Fernando einen großen Verdienst daran hat. Ihm war der persönliche Kontakt sehr wichtig. Wir waren wie eine große Familie. Der Verein und die Tänzer*innen – alle zusammen. Das hat die ersten Jahre natürlich geprägt.
Ulla Berns: Ja, jeder kannte Ricardo Fernando. Er hatte so ein offenes, freundliches Wesen. Er konnte super mit den Jugendlichen umgehen. Sie haben ihn angehimmelt und sind allein wegen ihm ins Theater gekommen. Und haben ihre ganzen Familie mit ins Theater gebracht. Er hat mit seinem Engagement und seiner brasilianischen Leichtigkeit alles zusammengehalten. Wenn er auf die Bühne kam, gab es immer Applaus. Alle waren begeistert. So kamen dann auch die Lehrer*innen, die ihre Schüler*innen in das Theater bringen wollten.
Sylke Feldberg: Und man darf nicht vergessen, dass in Hagen der Bevölkerungsanteil mit Migrationshintergrund extrem hoch ist. Aber Tanz ist ja nonverbal. Wenn also die Kinder durch diese Community-Projekte ins Theater kamen, dann kamen die Eltern oft hinterher, um zu sehen, was die Kinder auf der Bühne machen. Da war dann die Schwellenangst schon ein bisschen gebrochen. Das hat unheimlich viel Wirkung gehabt. Da Ricardo Brasilianer ist, kam damals mindestens die Hälfte der Company aus Brasilien. Für sie war die Integration besonders wichtig, denn sie konnten nicht kurz für Weihnachten oder Ostern nach Hause fliegen. Sie waren weit weg von ihren Familien... Ganz am Anfang dachten wir, dass diese ganzen jungen Hüpfer an Weihnachten einsam und alleine zu Hause in ihrem Zimmerchen sitzen und in Hagen bleiben müssen, weil sie Auftritte haben. Deshalb haben wir Weihnachtsfeiern organisiert. Ich erinnere mich noch gut daran, wie sie weinten und ihre Mütter vermissten. Wir haben Plätzchen mit ihnen gebacken und Weihnachtsaktion unternommen, damit sie sich irgendwie wohl fühlten.
DW: Und arbeiten Sie alle ehrenamtlich?
Alle: Ja. Ja. Ja. Alle. Genau. Ja.
Ulla Berns: Wir sind aber auch sehr stolz darauf, dass wir mit unserem Schatzmeister als Steuerberater einen Profi unter uns haben. Das ist sehr hilfreich. Das Schöne ist, dass sich bei uns keiner engagiert, um sich zu profilieren. Wir sind ein Team, keiner steht im Vordergrund. Wir engagieren uns nicht, weil wir denken, dass das gut in der Society ankommt, sondern weil uns das Ballett wichtig ist. Ich glaube, das merkt das Publikum auch. Man bekommt natürlich auch sehr viel zurück. Am Anfang haben oft Choreograf*innen oder Gastlehrer*innen wochenlang bei uns zuhause übernachtet, weil es kein Geld für die Unterbringung gab. Wir haben dadurch so interessante Menschen kennengelernt und viel über die Ballettwelt erfahren. Die Choreograf*innen waren alle tiefgründige, intellektuelle und meist sehr belesene Menschen. Das hat mich wirklich begeistert. So viel Tiefgründigkeit! Am Anfang haben wir für die Mitglieder oft ein „Meet and Greet“ organisiert. So konnte das Publikum viel mehr über die Hintergründe der Stücke erfahren. Dadurch hat sich auch die Einstellung beim Publikum verändert. Sie sind viel offener für Neues und Avantgardistisches geworden.
DW: Frau Körver, was ist das Geheimnis für die Besonderheit dieser Ballettfreunde? Was glauben Sie, warum funktioniert dieser Verein so gut?
Waltraut Körver: Ich glaube tatsächlich, dass die demografischen Grundlagen, die hier schon spezifisch sind, dazu beitragen. Ich kenne seit 30 Jahren Fördervereine und Strukturen. Das gibt es auch in vielen anderen Häusern. Hier ist es jedoch auch eine Besonderheit, dass die Ballettfreunde ein eigenständiger Verein sind, der sich einer Sparte annimmt mit allem, was dazu gehört – der Community-Arbeit, der pädagogischen Arbeit. Sie haben alle ihre professionellen Hintergründe, die sie mit einbringen. Sie haben sich so breit aufgestellt, dass das auch wieder neue Mitglieder schafft. Außerdem geht es hier überhaupt nicht um ein elitäres Bewusstsein. Obwohl sie das haben könnten. Es geht um die menschliche Unterstützung für diese jungen Menschen. Die Tänzer*innen hier sind zwischen 20 – bei Eleven – bis maximal 30 Jahre alt. Es ist eine sehr junge Kompanie. Das ist ganz anders als in anderen Theatern. Und es ist auch noch mal ganz anders als beim Schauspiel oder Musiktheater. Es sind rundweg junge Menschen, die zudem noch lebensunerfahren sind. Für diese Menschen, für das Ballett und den Tanz engagieren sich die Ballettfreunde, ohne Hierarchien, sondern wirklich miteinander.
DW: Ich danke für dieses schöne Gespräch. Ich habe den Eindruck, dass die Konstruktion in Hagen sehr weitsichtig und modellhaft für das Wirken von Tanz in die Gesellschaft hinein ist. Ich wünsche Ihnen alles Gute!
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