Appetithappen

Im Laufe der Jahre habe ich bestimmt einige Choreografien von „Dornröschen“ fotografiert und als Zuschauer erlebt. Als Fotograf sehe ich das Geschehen auf der Bühne hoch konzentriert fast nur durch den Sucher der Kamera. Eingeschränkt auf den Ausschnitt der gerade gewählten Brennweite des Objektives. Eine Choreografie richtig  sehen und erleben kann ich erst bei einem „normalen“ Theaterbesuch, ganz in Ruhe und oft aus der zentralen Mitte und von weiter hinten. 

Die Fotos des opulent ausgestatteten klassischen Balletts „Dornröschen“ in der Fassung von Marcia Haydée können hier nur ein Appetithappen sein von dem, was auf der Bühne zu sehen ist, und bilden nur einen kleinen Ausschnitt von den Momenten, die fotografisch festgehalten wurden. Insbesondere die Bildauswahl ist gerade für mich als Fotograf ein schmerzlicher zeitintensiver einsamer Prozess.

Trotzdem stürze ich mich bei jedem neuen Stück, jeder neuen Fassung oder Wiederaufführung in das Abenteuer des neu Sehens, Erlebens und Fotografierens.