Prof. Dr. Jenny Coogan ist Professorin für Zeitgenössischen Tanz an der renommierten Palucca Hochschule für Tanz in Dresden. Die Hochschule hat einen Preis für ihren hervorragenden Umgang mit der Pandemie erhalten, obwohl der Unterricht – wie an allen Ausbildungsstätten – nur eingeschränkt stattfinden konnte. Jenny Coogan leitet außerdem seit 2010 das Tanzensemble ArtRose e.V., eine von ihr begründete Gemeinschaft von größtenteils älteren, „dancing people“. Sie hat somit die Pandemie bisher aus zwei sehr unterschiedlichen Perspektiven erlebt.
DW: Jenny, wir haben nun alle zwei sehr entbehrungsreiche Jahre erlebt. Wie hat sich die Pandemie Deiner Einschätzung nach auf den Tanznachwuchs ausgewirkt?
Jenny Coogan: Es gab positive und weniger positive Auswirkungen. Nach dem ersten Lockdown haben die Lehrkräfte an der Palucca Hochschule erstaunt festgestellt, dass die Motivation und die physische Kondition der Tänzer*innen nach dem Lockdown nicht schlechter war als vor dem Lockdown. Dabei hatten wir alle zuvor große Sorgen, was uns wohl nach dieser langen Zeit zuhause und dem ausschließlichen Online-Unterricht erwartet. Doch die Studierenden sind motivierter, sehr fit und trainiert zurückgekommen. Sie haben in dieser Zeit Wege für sich gefunden, sich auf andere Art fit zu halten. Sie hatten viel mehr Zeit und Gelegenheiten, etwas aus dem digitalen Tanzangebot auszuprobieren, darunter verschiedene Tanzrichtungen, die nicht unbedingt an der Hochschule angeboten werden. Für die Studierenden war diese wahnsinnige Vielfalt von Vorteil. Dabei haben die Studierenden nicht nur selbst vieles ausprobiert und mitgemacht, sondern auch durch die digitalen Medien gesehen, was andere machen. Sie hatten Kontakt mit anderen Studierenden von anderen Hochschulen aus anderen Ländern. Sie waren in dieser Zeit wirklich sehr aktiv und blieben nicht nur körperlich fit, sondern die allgemeine Gesundheit blieb insgesamt stabil. An der Hochschule sind die Studierenden schon sehr gefordert: Sie beginnen an manchen Tagen um 8 Uhr morgens und sind teilweise erst um 19 Uhr fertig. Das ist sehr anstrengend. Während des Lockdowns gab es immer Online-Training, aber eben nicht den ganzen Tag, insgesamt also weniger als sonst. Die Studierenden hatten mehr Pausen, mehr Ruhe und auch die Selbständigkeit zu entscheiden, wann sie trainieren wollen. Sie konnten entweder das vielfältige Angebot der Hochschule nutzen oder das Internetangebot. Ich glaube, dass diese Entscheidungsmöglichkeit zu ihrem künstlerischen Reifungsprozess beigetragen hat. Ich denke, es war für sie eine Bereicherung, Zeit zu haben, Tanz in der digitalen Welt zu erleben. Die Bachelor-Studierenden sind jung und werden sich natürlich in vielfältige Tanzrichtungen entfalten. Sie wissen vieles noch nicht und hatten durch den Lockdown Zeit, eine Menge mehr über Tanz digital zu erfahren, und dadurch viel mehr von der Welt mitbekommen. Dabei waren sie selbst auch sehr eifrig im Netz und haben sich selbst digital präsentiert. Das war sehr positiv.
Negativ war natürlich, dass der menschliche und physische Kontakt vermieden werden musste, dass die Tänzer*innen ohne Körperkontakt alleine waren, und insgesamt das Gefühl hatte, dass man in Bezug auf räumliche Verhältnisse eingeschränkt ist. Als wir zum Präsenzunterricht in die Hochschule zurückkehren durften, mussten alle mit Masken trainieren und teilweise mussten Klassen geteilt werden, damit nicht zu viele Studierende im Raum sind. Bodenarbeit im Zeitgenössischem Tanz sollte vermieden werden, und Pas de deux-/Partner-Arbeit sowohl im Klassischen als auch im Zeitgenössischen Tanz. Die eingeladenen und Haus-Choreograf*innen mussten bei der Gestaltung ihrer Arbeit auf Abstände achten, und Berührungen, Partner- und Bodenarbeit reduzieren oder sogar vermeiden. Diese Maßnahmen schränken die choreografische Arbeit ein. Es forderte die Choreograf*innen zugleich aber auch heraus, nach Lösungen unter diesen eingeschränkten Bedingungen zu suchen. Da die Hochschul-Soireé in der Semperoper Dresden, wie viele andere geplante Vorstellungen, ausgefallen war, hat die Hochschul-Leitung am Campus der Hochschule den Aufbau einer Sommerbühne in Kooperation mit der Semperoper ermöglicht. Es gab ein zweiwöchiges Performance Programm, bei dem alle Schüler*innen und Studierende der Nachwuchs-Förderklasse und der Bachelor of Arts Dance Klassen zu erleben waren. Im Juli wurden vielfältige und exquisite Performance-Serien vor 200 externen Zuschauer*innen präsentiert. Diese Möglichkeit haben alle Hochschul-Mitarbeiter*innen genossen. Das Glück über diese Vorstellungen war umso größer, da in der Zeit vorher so viele Vorstellungsmöglichkeiten abgesagt werden mussten.
DW: Die Palucca Hochschule ist preisgekrönt und innovativ durch die Pandemie gegangen. Professor Jason Beechey, Rektor der Palucca Hochschule für Tanz in Dresden, hat den Ken McCarter Award für Distinguished NBS Alumni von Kanada’s National Ballet School für seine herausragende Führung der Hochschule während der COVID-19-Pandemie erhalten. Was wurde an der Palucca Hochschule anders gemacht als an anderen Orten?
Jenny Coogan: Da meine Kenntnis darüber beschränkt ist, wie andere deutsche oder internationale Hochschulen mit der Corona-Pandemie umgegangen sind, kann ich nur bedingt diese Frage beantworten. An der Palucca Hochschule haben wir von Beginn an viel täglichen Unterricht digital angeboten. Und die Lehrkräfte haben zusammengearbeitet, um digitale Informationen über Tanz und Tanzperformances von verschiedenen Choreograf*innen in einer leicht zugänglichen Art online zu stellen. Alle in der Palucca Community haben mit sehr viel Engagement dazu beigetragen, die unterschiedlichen Studienprogramme am Laufen zu halten und die Motivation von allen Studierenden aufrecht zu erhalten. Die traditionsreiche Osterwerkstatt, die vom Palucca Förderverein mit Geld-Preisen für außergewöhnliche Arbeiten honoriert wird, fand die letzten zwei Jahre in digitaler Form statt. Schüler*innen und Studierende aller Klassen – von der Orientierungsklasse (5. Klasse) bis zum MA Choreografie und Tanz-Pädagogik – haben Beiträge mit unglaublicher Fantasie und großem Engagement kreiert, gefilmt und geschnitten. In Bezug auf die Zukunft der Absolventenklasse hatten wir große Sorgen, da Vortanzen praktisch nicht stattgefunden haben. Die Hochschulleitung und das künstlerische Team hat sich deshalb darum gekümmert, dass jede*r Absolvent*in ein hochprofessionelles Video von einer klassischen und zeitgenössischen Variation machen konnte. Es wurde gefilmt und fotografiert. Und tatsächlich hat auch jede*r Absolvent*in ein Engagement gefunden.
DW: Du hast auch sehr viel Erfahrung mit älteren Tänzer*innen. Wie war diese Zeit für sie?
Jenny Coogan: Mit den älteren Tänzer*innen – mit ArtRose – haben wir durchgehend weiter gemacht. Als es noch warm genug war, haben wir viel draußen an geschützten und wunderschönen Plätzen in der Natur geprobt. Wir haben sehr darauf geachtet, Abstände einzuhalten. Normalerweise arbeiten wir mit sehr viel physischem Kontakt und Partnerarbeit, aber das ist natürlich alles entfallen. Aber zumindest konnten wir zusammen sein und zwischendurch an neuen Projekten arbeiten. In der Winterzeit haben wir uns digital getroffen. Wir haben während der Pandemie zwei Tanzfilme realisiert, einen mit Unterstützung von Aktiontanz e.V. Während andere Laiengruppen in dieser Zeit teilweise eingeschlafen sind, haben wir immer einen Weg gefunden, weiterzumachen.
DW: Es wurde insgesamt in dieser Zeit sehr viel digital gearbeitet. Dabei lebt der Tanz ja davon, dass Menschen zusammen sind und miteinander Kontakt haben. In echt. Welche Auswirkungen hat die zunehmende Digitalisierung auf den Tanz?
Jenny Coogan: Immerhin hatten wir durch das Internet die Möglichkeit oder das Gefühl, dass man irgendwie in Kontakt bleibt. Aber es ist natürlich eine andere Art von Kontakt. Bei ArtRose hat ein Drittel der Gruppe Probleme mit digitalen Formaten, auch wenn sie über digitales Know-How verfügen. Aber es ist eben nicht dasselbe, wenn man nicht zusammen tanzt und sich zusammen erlebt und wirklich hautnah miteinander in persönlichem Kontakt ist. Bei den jüngeren Bachelor-Studierenden frage ich mich schon, welche Auswirkungen der digitale Unterricht auf sie hat. Von ihren drei Jahren Studium haben sie seit dem ersten Jahr so viel digitalen Unterricht, dass ich mich frage, ob das für sie nun einfach das Normale ist und ob sie überhaupt noch wissen, wie es ist, wenn man wirklich in direktem Kontakt ist. Vielleicht können sie sich auch erfühlen und Nähe im digitalen Format finden, weil das für sie vielleicht ein Art Normalität geworden ist. Doch für die Älteren bei ArtRose ist das überhaupt nicht normal. Das Format ist für sie fremd und unpersönlich. Es fehlt die Möglichkeit zur Einfühlsamkeit. Für die Älteren – wie für mich –, die nicht digital aufgewachsen sind, ist es viel schwieriger Zugang und Befriedigung durch diese Art von Kommunikation zu finden.
DW: Was hat sich Deiner Meinung nach durch diese ganzen Erfahrungen der Pandemie – das alleine Tanzen, das fehlende Partnering, die Digitalisierung, die körperliche Distanz – im Tanz verändert?
Jenny Coogan: Ich glaube, für die Schüler*innen und Studierenden hat es eine geringere Auswirkung als für die Älteren. Ich glaube, dass die Jüngeren das alles irgendwie nachholen werden, da sie mehr Resilienz haben als die Älteren. Aber ich denke, beiden Altersgruppen haben die Gemeinschaft und der körperliche Kontakt sehr gefehlt. Doch für die Älteren tickt die Uhr. Dieser Punkt ist ein bisschen anders als für die Jüngeren. Wenn die Pandemie endlich vorbei ist, wird man als ältere Person vielleicht nicht mehr so viele Jahre haben, um das, was in der Pandemie weggefallen ist, zu erleben.
DW: Hast Du das Gefühl, dass es bei der Tanzausbildung Auswirkungen in der Qualität gibt – nachdem zwischenzeitlich Tanzpraxis und Bühnenerfahrung nur eingeschränkt möglich waren?
Jenny Coogan: Wie misst man Qualität? Die Studierenden haben jetzt im komplexen Partnering oder Pas de deux weniger ausprobieren können. Ist das dann ein Qualitätsdefizit, weil ein Teil der Ausbildung nicht erfüllt ist? Oder anders erfüllt? Ihnen fehlt diese Erfahrung, wenn sie fertig sind oder ins nächste Studienjahr kommen. Wenn man zurück denkt an das Programm, das die anderen vor drei Jahren hatten, dann ist es jetzt natürlich schon eingeschränkter. Sie haben weniger Einzelcoaching im Saal und Einzelcoaching online ist etwas ganz anderes. Sie erleben natürlich auch weniger das Gefühl, miteinander zu tanzen. Das Gefühl, wie es ist, in einer Gruppe zu sein. Sie haben in dieser Zeit sehr viel auf sich selbst geachtet, aber normalerweise ist es so, dass man auf sich als Teil der Gruppe achtet. Das geht digital nicht. Man erfährt nicht, was es bedeutet, Teil einer Gruppe zu sein. Was es bedeutet, Teil der Gesellschaft – in einer Gemeinschaft – zu sein und nicht nur Einzelgänger*in. Das ist schon zu merken.
DW: Meinst Du, die Tänzer*innen haben dafür vielleicht neue Qualitäten erlernt? Oder brauchen sie vielleicht auch neue Qualitäten nach der Pandemie, wenn sie in den Beruf starten?
Jenny Coogan: Ja, sie haben neue Qualitäten gewonnen: Sie haben gelernt, selbständiger zu agieren. Das heißt, es gibt für sie zwar immer noch eine Autorität oder Lehrfigur von außen, aber durch den vielen Online-Unterricht haben sie doch mehr Zeit oder Freizeit. Sie können und müssen ihren Tag selbst gestalten. Sie müssen viel mehr auf ihre eigenen Ressourcen zurückgreifen und diese entwickeln. Sie sind eben nicht mehr täglich von 8 bis 19 Uhr verplant und müssen sich nun selbst fragen, wie sie am Ball bleiben. Ich glaube, das macht sie unabhängiger, selbständiger und klarer, wie sie sich selbst als Tänzer*innen definieren. Sie müssen ihre eigenen Entscheidungen treffen. Das ist positiv. Und sie merken auch, dass sie zurückfallen, wenn sie sich nicht um sich kümmern.
DW: Ich frage mich dann jedoch, wie sich diese jungen Tänzer*innen, die durch die erlebte Erfahrung der Pandemie unabhängiger und eigenständiger sind, in die bestehenden Strukturen einordnen können, die ja doch teilweise noch autokratisch oder zumindest hierarchisch geführt werden? Gleichzeitig geht damit einher meine Frage, ob sich die Tanzwelt in dieser Hinsicht nicht auch in einem Wandel befindet?
Jenny Coogan: Ich denke, diese Entwicklung ist in Deutschland sehr langsam. Die Entwicklung, dass Tänzer*innen nicht mehr unbedingt nur unter einer*m Choreograf*in und nur noch fest an einem Theater über viele Spielzeiten bleiben wollen. Ich denke, es wird sich dahingehend entwickeln, dass Tanzkünstler*innen zunehmend mehr Austausch in hybriden Formen mit anderen Künstler*innen suchen werden. Neue Formate werden entstehen. Es ist eine klare Entwicklung weg von einer autokratischen Struktur. Das werden die Tänzer*innen auch einfordern. Dabei unterstützen corona-bedingte Förderprogramme wie TANZPAKT RECONNECT oder DIS-TANZ-SOLO diese Entwicklung hin zu mehr freischaffenden Künstler*innen und einer Neu-Orientierung. Tänzer*innen haben jetzt zunehmend die Möglichkeit, eigene Stücke zu choreografieren, zu produzieren, etwas zu zeigen und dafür auch Gelder zu bekommen. Oder in Projekten mitzumachen. Ich denke, in der Vergangenheit herrschte manchmal die Annahme, dass es keine freie Entscheidung ist, wenn man sich für den selbstständigen Weg entscheidet, sondern dass man keine andere Wahl hatte. Ich drücke mich natürlich ein bisschen pauschal aus, meine es aber nicht so pauschal. Es ist eher eine Tendenz. Die meisten Absolvent*innen der Palucca Hochschule wollen, und in der Regel bekommen sie das auch, ein festes Engagement in einem Theater; aber es gab immer wieder Tänzer*innen, die sich bereits zu Beginn ihrer professionellen Laufbahn für die freie Szene entschieden haben. Das wird sich ändern, glaube ich, da es mehr Förderprogramme für Freie gibt. Tänzer*innen müssen nicht mehr unbedingt an ein Theater, man findet auch Orte, an denen man unter anderen Bedingungen produzieren kann. Es gibt sehr viele Möglichkeiten, die eigene Arbeit und die eigene Kreativität in Gestalt zu bringen und einem Publikum zu zeigen.
Was ich nicht so toll finde, ist, dass sich viele von diesen neuen Förderprogrammen wiederum nur an Selbständige richten. Es gibt sehr viel weniger Formate im Bereich Soziokultur. Förderungen für Vereine wie ArtRose zum Beispiel, damit diese existieren und weiter produzieren können, gibt es kaum. Dabei versuchen wir mit Amateur*innen professionell zu arbeiten. Es sind alles tanzende Menschen über 60 Jahre. Wir sind von Fördermittel vom Fonds Darstellende Künste ausgeschlossen, weil ich meinen Beruf nicht als selbständige Tanzkünstlerin ausübe. Seit elf Jahren arbeiten wir kontinuierlich. Wir arbeiten nicht nur produktionsbezogen, sondern wirklich wöchentlich – durchgängig ohne Unterstützung. Wir suchen professionelle Kooperationspartner und Theater, mit denen wir neue Produktionen erarbeiten und auf die Bühne bringen, darunter zum Beispiel die Hochschule für Bildende Künste Dresden. Glückerweise hat das ArtRose Ensemble jetzt im Januar 2022 eine Förderung für den strukturellen Aufbau vom Fonds Soziokultur bekommen. Insgesamt habe ich aber den Eindruck, dass in unserer Zeit der Inklusion der Sektor „ältere professionell arbeitende Amateur*innen“ noch nicht an die Kultur angegliedert ist und/oder etwas vergessen worden ist.
DW: Warum engagierst Du Dich seit elf Jahren ehrenamtlich für die Arbeit mit den älteren Amateur*innen von ArtRose?
Jenny Coogan: Ich bin selbst dreiundsechzig Jahre alt, ich tanze seit langem und arbeite sehr gerne mit jungen Tänzer*innen, aber als älterer Mensch wollte ich noch lernen und mit älteren Menschen, die nicht aus einem Tanz-Hintergrund kommen, über Tanzimprovisation forschen – geleitet von den Prinzipen der Feldenkrais Methode. Ein weiterer Grund war, dass meine Mutter vor elf Jahren achtzig wurde und ich ihr als Geburtstagsgeschenk einen Tanz mit Menschen in ihrem Alter kreieren wollte. Im Rahmen der Serie Linie 08 in Hellerau hat eine Gruppe von zehn Menschen mit mir das Stück „Small Moments of Greatness“ im Jahr 2011 auf der Bühne aufgeführt. Seit diesem Zeitpunkt arbeitet die Gruppe kontinuierlich weiter. Und von diesen ersten Tänzer*innen sind heute immer noch fünf Personen dabei. Es geht dabei um die Idee, dass die Gruppe nicht alleine durch meine Führung lebt oder dass ich als Leiterin bestimme, was wir für Stücke machen. Stattdessen lebt die Gruppe von dem Verantwortungsbewusstsein jeder*s einzelnen und davon, dass sich alle wirklich aktiv tragen und Verantwortung übernehmen. Das ist eine „distributed authority“ – eine verteilte Autorität. Alle Stücke entwickeln sich mit dem Input jeder*s einzelnen in einem langen, gemeinsamen Entstehungsprozess. Das führt dazu, dass jede*r einzelne das Stück trägt und sich sehr damit identifiziert. Das ist für mich „Community in Dance“, eine Community die über das gemeinsame Tanzen entstanden ist und sie weitertragen kann. ArtRose ist eine Gemeinschaft, die entstanden ist und die dadurch besteht, dass alle sich dieser verpflichten und sich dafür engagieren. Ich habe über das Thema meine Doktorarbeit geschrieben mit dem Titel: „Community in Dance: Somatic Learning at the Interface of Contemporary Dance and The Feldenkrais Method.“
DW: Somit ist ArtRose eine Gemeinschaft von Menschen, die durch ihre Liebe zum Tanz miteinander verbunden sind. Wunderschön. Danke für das bereichernde Gespräch über Deine spannende Arbeit sowohl mit jungen angehenden Profi-Tänzer*innen als auch mit älteren Laien-Tänzer*innen!
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