Die beste aller Welten
Tanztheater-Produktion „Spiel im Spiel“ von Ceren Oran & Moving Borders feiert Premiere im HOCHX
Der Natur auf der Spur: Léonard Engels „Wusch! Zak! Puf!“ im HochX München
„Sein oder Nichtsein“, ist das hier die Frage? Ja, aber nicht im klassischen Shakespeareschen Sinne – und doch geht es genau darum: „Wie man erscheint und verschwindet“, so heißt es im Untertitel von Léonard Engels kleinem Tanztheaterstück, dem lautmalerischen „Wusch! Zak! Puf!“, das Kinder zwischen sechs und acht Jahren begeistert und sich hervorragend für Grundschulprojekte eignet. Da sind drei Verwandlungskünstler*innen am Werk, die die Bühne in eine grüne Landschaft, später in eine Teichlandschaft verwandeln.
Die Akteure bewegen sich nach elektronischer Musik, mit und ohne Klavierklänge und haben sich in ihrer Individualität die Natur zum Vorbild genommen, ihr das Tarnverhalten, damit auch die Verwandlungs“kunst“ abgeschaut. Alle drei Tänzer*innen überzeugen durch ihre lebendige, teilweise skurrile, humorige Bewegungssprache des zeitgenössischen Tanzes und bringen dadurch ungewöhnliche, sich verändernde Kreaturen auf die Bühne. Schon das junge Publikum wird damit auf poetische Art Teil einer Reise zum eigenen Ich.
Es geht in diesen abwechslungsreichen Begegnungen zwischen Erscheinen, Verschwinden und Auftauchen der Naturgestalten, dem ängstlichen Zebra, dem bunten Pfau und dem sympathischen Moosriesen, um gegenseitige Akzeptanz und damit auch um das eigene Selbstwertgefühl. Da gibt es kein Richtig oder Falsch, beispielsweise, wenn ein Kind mit einer blauen Meeresfigur Spiderman assoziiert.
Dennoch: Eine klare Botschaft hat dieses unterhaltsame 40-minütige, kurzweilige Stück zu der eingangs beschriebenen Idee zusätzlich. Der Friedensgedanke zieht sich wie ein roter Faden durch dieses unterhaltsame wie fantasiereiche, inspirierende Lehrstück. Viel Raum für Träume lässt dieses Miniaturtanztheater, wie die drei Tänzer*innen Tamara Saphir, Jemima Rose Dean und Léonard Engel in ihrem herrlich witzigen Abschlusstanz illustrieren – ein Ende mit vielen Perspektiven, auch in Richtung Fasching.
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