„A Masque for the Multiverse“ von laborgras & Ensemble CONTINUUM, Tanz: Abraham Iglesias Rodriguez, Miguel González Padilla, Rosalind Masson & Renate Graziadei (v.l.n.r.)

Identität und Verwandlung

Ein Fotoblog von Dieter Hartwig

Zeitgenössische Komposition trifft auf Musik des 17. Jahrhunderts trifft auf emotional überladenes Happening. Und das Publikum ist bewegt, im Wortsinn.

Berlin, 31/12/2024

„A Masque for the Multiverse“ ist ein großes Juwel. Bei der Generalprobe gab es im großen Saal des Radialsystems in Berlin Stühle nur für die Technik und die Musiker. 

Die Musiker vom Ensemble CONTINUUM verteilen sich mit ihren Instrumenten auf drei Seiten der  Bühne auf eigenen Podesten. Ein Podest im unteren Zuschauerbereich ist als Tanzfläche umgebaut. Bei der Generalprobe waren nur einige Freunde und Wegbegleiter eingeladen, daher können meine Fotos nicht zeigen, was sich entwickelt, wenn dieses Setting mit über 200 Zuschauern „bevölkert“ wird. Zuerst werden noch die unbestuhlten Absätze des Zuschauerraumes erobert; der Rest findet sich auf der Bühne wieder. Zu Beginn eine kurze Regieanweisung an das Publikum, den Aufführenden die in Licht getauchten Flächen freizugeben. Genial.

Während der ganzen Zeit durchwandert man die Choreografie, findet immer wieder neue Durchblicke, hat neue Nachbarn. Ist den Musikern nah, dann wieder beim Tanz. Der Gesang von Bernadette Beckermann, Viola Blache und Martin Schicketanz findet jeweils neue Orte zum Auftritt. Unglaublich ist, wie der Klang der Gesangsstimmen und der verteilten Instrumente den Raum durchflutet. Es wäre sehr zu hoffen, dass diesem gelungenen Experiment des gemeinsamen Erlebens im neuen Jahr eine Wiederaufführung ermöglicht wird. 

 

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