FRUST, ACADEMY Bühnenkunstschule und Produktionshaus, Berlin

Tanztreffen der Jugend

Tanztreffen der Jugend: Das Programm ist online und der Ticketvorverkauf gestartet!

Berlin, 26/08/2024

Das Tanztreffen der Jugend präsentiert in seiner 11. Ausgabe vom 21. bis 27. September zehn urbane und zeitgenössische Produktionen junger Tanzschaffender aus Bad Honnef, Berlin, Bremen, Düsseldorf, Hamburg, Herford, München, Potsdam und Stralsund im Haus der Berliner Festspiele. Sie alle sind Preisträger*innen des vorangegangenen Bundeswettbewerbs der Berliner Festspiele, deren Arbeiten durch die Fachjury unter zahlreichen Einreichungen ausgewählt wurden.

Zum Auftakt am 21. September findet ein feierliches Eröffnungsprogramm mit allen Preisträger*innen-Ensembles, weiteren Gästen und musikalischer Begleitung von Estrela auf der Großen Bühne im Haus der Berliner Festspiele statt. Im Anschluss bringt die Jugendkompanie tanzhaus nrw aus Düsseldorf ihre energiegeladene Produktion „Flying High“ auf die Bühne.

Das vollständige Programm ist auf der Website veröffentlicht: https://www.berlinerfestspiele.de/treffen-junge-szene/tanztreffen-der-jugend/programm/2024/spielplan

Im Zentrum des Festivals stehen die zehn von der Jury ausgewählten Produktionen, darunter kurze Solostücke, Duette, abendfüllende Ensemble-Arbeiten sowie ein Tanzfilm, die ab 21. September an sechs Abenden im Haus der Berliner Festspiele aufgeführt und gezeigt werden.

Die Hälfte der Produktionen sind in Eigeninitiative der jungen Tänzer*innen entstanden, weitere Arbeiten im Kontext freier Gruppen, soziokultureller Zentren, in Vereinen, an Tanzhäusern oder an Theatern der Freien Szene. In ihren Tanzstücken erforschen die Performer*innen die Tanzsprache, bewegen sich aus der Komfortzone des Erlernten und entwickeln neue Bewegungsqualitäten. Dabei suchen sie ihre eigenen Biografien im Tanz, reflektieren sich und das Medium. Stilistisch arbeiten die Ensembles auf Basis des zeitgenössischen und urbanen Tanzes sowie der Improvisation, wobei die Tanzstile häufig kombiniert werden.

 

Bühnenprogramm

In ihrem abendfüllenden, urbanen Tanzstück „Flying High“ (21.09.) begibt sich die Jugendkompanie des tanzhaus nrw auf die Suche nach dem Glück. In facettenreichen und energetischen Choreografien untersuchen die Tänzer*innen gemeinsam mit den Choreografinnen Nora Pfahl und Takao Baba, welchen Einfluss der Tanz auf das Befinden haben kann und welche Räume des Glücklichseins im Alltag zu finden sind.

In „Stuhltanz“ (22.9.), eine Eigenproduktion des Duos Chipp*ies aus Potsdam, beschäftigen sich zwei Tänzer*innen mit dem prägenden Gefühl, das im flüchtigen Moment zwischen Kindheit und Erwachsensein entsteht. Nur gestützt von einem Stuhl, Neugier und viel Fantasie erforscht „Stuhltanz“ den Zwischenzustand, Kind sein zu dürfen und erwachsen sein zu wollen.

Im Kurzstück „Reflection“ (22.9.) tanzen fünf Tänzer*innen von Bad Honnef tanzt e.V. auf und um eine Spiegelfläche. Ein Spiel mit Licht und Schatten und eine choreografische Auseinandersetzung mit Spiegeln, dem Sich-Spiegeln und der Selbstreflexion. Der Choreograf Otto Emil Koch war zum Zeitpunkt der Stückentwicklung gerade erst 12 Jahre alt.

„Dreieinander“ (22.9.) vom Berliner Schw3rpunkt Kollektiv ist eine gemeinsame Improvisation, die Raum für Nähe und Gemeinschaft erschafft. Die drei Tänzer*innen haben eine Methode entwickelt, sich frei miteinander zu bewegen und die Körper der anderen als Berührungspunkte und Informationsquelle zu nutzen.

Mit ihrer ersten Soloarbeit „About a Woman“ (22.9.) schafft es Rosalie Deberding, über ihren tanzenden Körper eine Gegenhaltung zu Unterdrückung und die Haltung selbstbestimmter Frauen zu vermitteln. Ihre Tanzkunst ist beindruckend körperlich, ihre Bewegungen logisch und reflektiert in ihrer Bedeutung. Entstanden ist die Performance in Eigeninitiative im Dancecenter Vanessa Adams und dem Bürgerzentrum Neue Vahr e. V. in Bremen.

„Game of Survival“ (23.9.) thematisiert die zerstörerischen Folgen von Neid. Das Ensemble Bunt setzt sich überwiegend aus ukrainischen Tänzer*innen zusammen und zeigt in seiner ersten im kollektiven Prozess im Nachbarschaftszentrum Grünhufe – Kreisdiakonisches Werk Stralsund e. V. erarbeiteten Produktion, wie Klatsch und Tratsch als Auswüchse des Neids eine Gesellschaft prägen und wie das Überwinden dieses Gefühls zu einer neuen Qualität des Miteinanders führen kann.

Der interdisziplinäre tanzkünstlerische Kurzfilm „(t)Raum“ (24.9.) entstand in der Zusammenarbeit von acht jungen Menschen aus München, die in einer Unterkunft für Geflüchtete leben, in der sie nahezu keinen Raum für sich haben, mit den Tänzerinnen Wiebke Dobers und Lara Paschke. Ausgehend von den Begriffen Traum und Raum erkunden die Beteiligten ihre verschiedenen Lebensrealitäten. Dabei teilen sie ihre Gedanken und erzählen tanzend fantastische Geschichten.

Das Stück „So hart der Fall, so weich die Landung“ (24.9.) ist eine Reise in die Tiefen der nonverbalen Kommunikation und lädt dazu ein, zwischenmenschliche Beziehungen und Gefühle auf eine neue, tiefere Weise wahrzunehmen. Das Ensemble des Tanzstudios InRot aus Hamburg hat für seine Produktion, die ganz ohne Musik auskommt, eine völlig neue Bewegungssprache gefunden. Gänzlich reduziert auf eine abstrakte Bewegung, wird das Fallen als zentrales Thema des Stücks über das Springen erzählt.

In „Lichtblicke“ (25.9.) teilen die jungen Performer*innen des Dramaclʎn-Ensemble der Landesarbeitsgemeinschaft Spiel und Theater NRW e. V. in Herford, die die Weihnachtsfeiertage ohne ihre Familien verbringen müssen, einprägsame Beobachtungen und persönliche Momente, in denen sich das Leben leicht und mühelos anfühlt, sie ihre Körper bis in die Fingerspitzen spüren. Die interdisziplinäre Produktion aus Tanz und Theater widmet sich den gesellschaftlichen Themen unserer Zeit und ist zugleich eine tänzerische Liebeserklärung an das Schöne im Leben.

Frust, Wut, Stärke und Verbundenheit sind nur einige der Emotionen und Eigenschaften, die die jungen Tänzer*innen der ACADEMY Bühnenkunstschule und Produktionshaus Berlin in ihrem dynamischen Tanzstück „FRUST“ (26.9.) auf die Bühne bringen. Ausgehend von der Frage „Was frustriert mich, dich, uns?“ entwickelte das Ensemble eine aufregende und empowernde Performance, gefüllt mit lauten Bässen, sensiblen Duetten und ehrlichen Soli – getanzt auf einer erhöhten 4x4 Meter großen Plattform.

 

Rahmenprogramm

Im Rahmen von „Über die Grenzen“ zeigt die DiDoDance Company aus Rom unter der künstlerischen Leitung der in Berlin ansässigen Tänzerin und Choreografin Giusy Quattrone an zwei Abenden (23. und 24.09.) ihr zweiteiliges Stück „Zuhause“ als Gastspiel. Während der erste Teil „CASA“ die prägenden Kindheitsjahre beleuchtet, in denen die Mauern des Zuhauses Schutz und Begrenzung zugleich sind, verhandelt der zweite Teil „AMORE“ die erste Liebe, in der sich die Muster im Miteinander des Zuhauses in neuen Beziehungen spiegeln.

Das Gesprächsformat „Wie macht ihr’s denn?“ (26.9.) lädt ein zu einem internationalen Austausch über die Arbeits- und Produktionsbedingungen junger Tanzschaffender. Welche innovativen Ansätze und Programme gibt es, um jungen Tänzer*innen bestmögliche Bedingungen zu bieten?

Zum Festivalabschluss lädt „ARENA #9 – Spielraum für spontane Tanzkunst! & Dance Party“ (26.9.) unter der Leitung von Bahar Gökten und Daniela Rodriguez Romero junge Tanzschaffende aus Berlin und Umgebung ein, sich mit den Teilnehmenden des Tanztreffen der Jugend tänzerisch auszutauschen. Die ARENA geht direkt in die Abschlussparty über.

 

Das Treffen

Das siebentägige Tanztreffen der Jugend versteht sich als Ort der Impulse, des Austauschs und der Experimente, an dem sich junge Tänzer*innen und Choreograf*innen in verschiedenen Formaten begegnen. So richtet sich ein tägliches Programm mit Intensiv- und Impuls-Workshops sowie Aufführungsgesprächen und Diskussionen an alle Teilnehmenden. Zudem ergänzen ehemalige Teilnehmer*innen der anderen Treffen junge Szene das Programm mit Input aus den unterschiedlichen Sparten.

 

Campus

Das Campus-Programm richtet sich an die Teilnehmer*innen des Tanztreffen der Jugend. In diesem Jahr haben sie die Möglichkeit, verschiedene neue Tanzstile – wie zum Beispiel K-Pop – kennenzulernen, sich mit dem Thema Stress und dessen tänzerischer Verarbeitung auseinanderzusetzen oder Techniken zur Selbsttherapie des Körpers zu erlernen. Ziel ist es, die Teilnehmenden zu inspirieren, ihren tänzerischen Ausdruck zu vertiefen, neue kreative Wege zu entdecken und miteinander in den Austausch zu treten.

 

Forum

Das Forum des Tanztreffen der Jugend findet vom 22. bis 27. September in der Tanzfabrik Berlin unter der Leitung von Gabriele Reuter statt und wendet sich an Tänzer*innen, Tanzvermittler*innen, Choreograf*innen und tanzerfahrene Theatermacher*innen. Das Programm beinhaltet verschiedene Impuls- und Intensiv-Workshops sowie diskursive Formate zu bestimmten Themenschwerpunkten. Im Vordergrund steht der kollegiale Austausch. Das diesjährige Forum-Programm steht im Zeichen des Wissenstransfers. Die Workshops bieten neues Wissen an, sortieren altes Wissen neu, verbinden und übersetzen.

 

Nahaufnahme

Die „Nahaufnahme“ ist ein weiterführendes Förderformat für ehemalige Preisträger*innen des Treffen junge Musikszene, die bereits erste Schritte in Richtung Professionalisierung gehen. Während des Tanztreffen der Jugend erweitern die Musiker*innen kollaborativ ihre musikalischen Horizonte und präsentieren erste Ergebnisse bei einer Werkstatt-Session. Im Rahmen des Treffen junge Musikszene im November findet dann ein gemeinsames Konzert statt.

 

Ticketvorverkauf

Tickets können über den Ticketbereich der Website erworben werden.

Tanztreffen der Jugend in der Mediathek

Die Aufzeichnungen der Aufführungen sowie ausgewählter Veranstaltungen des Rahmenprogramms stehen im Nachgang in der Berliner Festspiele Mediathek für die Dauer eines Jahres als Video on Demand zum Abruf bereit. Bis September 2024 sind zudem weiterhin die Videomitschnitte der letztjährigen Festivalausgabe on Demand zu sehen.

Download

Das Magazin mit weiteren Informationen zum Festival steht Anfang September zum Download auf der Website bereit.

 

Treffen junge Szene 

Die Berliner Festspiele veranstalten jährlich vier Festivals der jungen Szene. Diese vom Bundesministerium für Bildung und Forschung initiierten und geförderten Bundeswettbewerbe widmen sich sowohl der Vorstellung als auch der Förderung junger Talente in den Bereichen Theater, Tanz, Literatur und Musik.

 

Save the Date:

Treffen junger Autor*innen: 21. bis 25. November 2024

Treffen junge Musikszene: 28. November bis 3. Dezember 2024

berlinerfestspiele.de/treffen-junge-szene

 

Das Tanztreffen der Jugend ist Teil der Treffen junge Szene der Berliner Festspiele und wird als Bundeswettbewerb gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).