Avatare auf dem virtuellen Ball
Interaktive Virtual-Reality- Performance „Le Bal de Paris“ der Choreographin Blanca Li am Theater Basel
Schon wieder ein „eigentlich“ (nach dem Heidelberger kj vom 31. Mai über Rameaus „Les Indes galantes“). Denn eigentlich hatte ich heute in Berlin sein wollen, um mir die Secondière von Blanca Lis neuem Tanzstück „Borderline“ anzusehen. Doch nach den verheerenden Kritiken (siehe auch Tanznetz Aktuell) habe ich auf die Reise verzichtet: die Kosten hätte in keinem vertretbaren Verhältnis zum voraussehbaren Resultat gestanden.
Sind sich die Verursacher solcher Debakel wie „Spartakus“ in Wien und „Borderline“ darüber im Klaren, wie sie uns, den Kritikern, die Arbeit erschweren? Wie sollen wir unseren ohnehin nicht besonders tanzaufgeschlossenen Feuilletonchefs die Notwendigkeit einer Berichterstattung über solche Flops erklären, wie deren Kosten-Nutzen-Verhältnis, wie auch den Raumbedarf, wo uns schon nicht genug Raum zur Verfügung steht für die wirklich wichtigen Ereignisse der Saison? Gibt es Wien nicht zu denken, wenn die großen deutschen Zeitungen überhaupt nicht mehr an einer Berichterstattung über die Ballettarbeit an der Staatsoper interessiert sind? Da mögen die Ballettchefs noch so sehr auf ihre vollen Häuser verweisen: ihrem internationalen künstlerischen Renommee leisten sie mit solchen Spektakeln einen Bärendienst!
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