Da prallten Welten aufeinander

Reichlich merkwürdige Spielzeiteröffnung auf Kampnagel mit „Outlanders“

Hamburg, 18/09/2006

Vier Popos strecken sich vier dunklen Lampen entgegen, beleuchtet wird die Szenerie von nackten Glühbirnen im Hintergrund. Es dauert eine Weile, bis Bewegung in die Körper kommt. Auf der Bühne begann die Spielzeiteröffnung auf Kampnagel mit „Outlanders“ eher meditativ.

Als offizielles Ereignis begann sie gar nicht: kein Wort von Intendantin Gordana Vnuk, deren letzte Saison immerhin startet, keine Rede, keine Party, keine Kultursenatorin. Stattdessen eine 50-minütige Tanzperformance in der kleinen Halle K 2 und danach eine Art improvisiertes Gespräch zwischen zwei Moderatoren – die sich zwar nicht vorstellten, dafür aber die Performance verpasst hatten – und den beteiligten Künstlern. Von denen antworteten nur zwei auf die Fragen: Antje Pfundtner und Wen Hui, beide Tänzerin und Choreografin, berichteten über den Entstehungsprozess von „Outlanders“.

Dieser schien spannender gewesen zu sein als das tänzerische Ergebnis, Pfundtner erzählte klug und klar vom Kulturschock, der sie während der Probenzeit in Peking erfasste, und Hui, Leiterin des Living Dance Studios, schätzte die bereichernden Erfahrungen mit der Deutschen. Unterschiedliche Welten prallten aufeinander in dieser ersten Kooperation der Hamburgerin und der freien Tanzcompany aus China, das Ergebnis „Outlanders“ jedoch erzählt wenig davon, weder von der Reibung der Kulturen noch von einer Annäherung. Da hilft auch nicht das Einbetten in „China Time 2006“, mäßiger Applaus in einer für Kampnagel untypisch trostlosen Atmosphäre.

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