Zwei Schulen in einer Oper

Ballettschule der Staatsoper und Opernschule in einer gemeinsamen Matinee

Wien, 27/06/2007

Staatsoperndirektor Ioan Holender ließ es sich nicht nehmen, im Rahmen des Auftritts der Opernschule im Haus am Ring in dem Singspiel „Die Seefahrt nach Rio“ (Geese/Krüss) nicht nur als Erzähler zu fungieren, sondern auch darauf hinzuweisen, dass es sich bei dieser Einrichtung um eine nicht öffentliche Schule handelt.

Auch die Ballettschule der Staatsoper, die die gemeinsame Matinee mit der Opernschule dominierte, hat kein Öffentlichkeitsrecht. Und verschiebt je nach Leitung Schwerpunkte und Ästhetik. Seit der Führung durch Gyula Harangozó und Jolantha Seyfried dominiert die Matineen ein seltsam buntes Programm.

Viele Sprachen Auch dieses Mal sprechen die aus sehr unterschiedlichen Traditionen kommenden Pädagogen keineswegs eine Sprache und zeigen damit auch keine Ausrichtung der Schule an. Wohin soll es gehen? Warum zeigt man Buben in klassischen Solo-Variationen, für die sie bei allem Talent noch viel zu unreif sind? Warum weiß kaum jemand, wie er sich zu verneigen hat, handelt es sich doch dem Stellenwert nach um die erste Schule des Landes? Deutlich besser als der erste Teil, in dem vor allem der „Weintretetanz“ von Grete Wiesenthal, das Cauwenbergh-Solo „Les Bourgeois“ und Lukas Gaudernaks Stück „Koma“ in Erinnerung blieb, geriet Teil zwei. Ausschnitte aus Frederick Ashtons „La Fille mal gardée“ sowie Teile aus Jiri Kyliáns Evergreen „Sinfonie in D“ zeigten ambitionierten Nachwuchs.


Mit freundlicher Genehmigung des Kurier

 

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