Tanzt!
Nicht nur am Welttanztag ist Tanzen eine gute Idee
Jedes Jahr am 29. April wird auf Initiative des International Theatre Institute ITI zum Welttanztag die Botschaft einer bedeutenden Tanzpersönlichkeit in die Welt gesandt und überall auf der Welt zu öffentlichen Aktionen des Tanzes aufgefordert. Dieses Jahr verändert die Corona-Pandemie auch den Welttanztag. Dieser Tag ist eine Feier für den Tanz und zugleich eine Erinnerung an Regierungen, Politiker und öffentliche Einrichtungen, welche Bedeutung Tanz für die Menschen hat und dass er wirtschaftliches Potential bietet. Unzählige Initiativen beteiligen sich normalerweise auch in Deutschland daran.
Doch dieses Jahr wird der Welttanztag ein anderer sein – es wird nicht auf den Straßen und Plätzen der Städte getanzt werden – sondern hoffentlich in Wohnzimmern, auf Balkonen oder im Garten. Corona zwingt uns zu einer immensen Reduzierung des Körperlichen, zur „sozialen Distanzierung“. Tänzer*innen sind kreativ und teilen ihr Training, ihr Wohnzimmer-Ballett oder Straßen-Solo in den sozialen Medien. All die Angebote und Videos im Netz machen dies Tag für Tag deutlich.
Die Botschaft für dieses Jahr stammt von Gregory Vuyani Maqoma. Der international renommierte südafrikanische Tänzer, Choreograf, Schauspieler und Tanzpädagoge erhielt zahlreiche Preise und kooperierte weltweit mit bedeutenden Künstlern. Im Jahr 2017 wurde Maqoma von der französischen Regierung zum Chevalier des Arts et des Lettres (Ritter der Künste und der Literatur) ernannt. Für sein Engagement im Bereich der Tanzpädagogik ehrte ihn das südafrikanische Ministerium für Kunst und Kultur 2018 mit dem Usiba Award.
Maqoma setzte sich noch vor der Pandemie mit der Frage auseinander, was ihm Tanz bedeutet. Seine Botschaft hätte nicht passender sein können. Sie weist weit über die jetzige Zeit hinaus und nimmt uns alle in eine politische Verantwortung. Im Text heißt es: „Lasst uns die Traurigkeit und die harte Realität, die die Lebenden mit Tod, Zurückweisung und Armut schlägt, überwinden!... Tanz ist Freiheit. ...Tanz ist nicht politisch, sondern wird politisch, denn bis in seine Fasern hinein lebt er von menschlichen Beziehungen. Deshalb reagiert er auf die Zustände, in denen wir leben, um die menschliche Würde wiederherzustellen. ...“
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