„Gänse­haut“ von Modjgan Hashemian, Tanz: Adamou Bance, Kaveh Ghaemi (v), Salome Kießling (h), Elisabeth Heckel (m), Jessica Cuna (h), Tenzin Chöney Kolsch (h) & Anna Athanasiou (v.l.n.r.)

Dieses Kribbeln

Ein Fotoblog von Dieter Hartwig

Mit „Gänsehaut“ zeigt Modjgan Hashemian ein Jugendstück. Und ihr Ensemble darf sich dabei auch mal verstecken.

Berlin, 13/03/2023

 „Gänse­haut“ von Modjgan Hashemian ist ein Stück für Jugendliche. Es ist eine wichtige Arbeit, Kinder und Jugendliche an die Tanzkunst heranzuführen, wobei gleichzeitig Themen für diese Zielgruppe behandelt und visualisiert werden, ohne „pädagogisch“ daher zu kommen. In Berlin sind wir in der glücklichen Lage, dass diese Arbeit von verschiedenen Institutionen und Theatern erbracht wird. Das Theater an der Parkaue habe ich in diesem Zusammenhang zum ersten Mal besucht. Die Arbeiten von Modjgan Hashemian verfolge ich mit ihren Choreografien seit Langem, hier zum ersten Mal bei einem Jugendstück.

Schon die Bühne ist eine Überraschung: in der Mitte eine riesige Plastikplane, darunter acht Tänzer*innen. Mal leuchten Taschenlampen auf, und es zeigen sich Umrisse, mal streben Arme aus der Plane und zeigen lackierte Fingernägel. An der Hinterseite der Bühne acht große schräggestellte Spiegel. Nach der Eingangsszene verschwindet die dicke Plastikfolie und legt die darunter befindliche „Hügellandschaft“ frei. Das für eine Choreografie die Mitte der Bühne „unbetanzbar“ ist, unfassbar, aber für dieses Stück genial. Wunderbar auch die Kostüme von Cristina Lelli und nicht zu vergessen die Musik von Oliver Doerell. Wie immer nur mit halbem Ohr, auch in diesem Stück ist Sprache sehr wichtig, die Themen der Jugend nehmen mich gefangen. Bilder der Selbstdarstellung, Gruppenverhalten … ganz nahe am Bühnenrand, fast zum Anfassen.

 

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