Forderung um Förderung geht weiter

INITIATIVE TANZ reagiert auf Streichung des Budgets für Netzwerk durch Bundeshaushalt

Der Entwurf zum Bundeshaushalt sieht Streichung für die Kultur vor. Das Bündnis internationaler Produktionshäuser reagiert mit einer Protestnote und erhält entschiedene Unterstützung von der INITIATIVE TANZ.

Berlin, 19/07/2024

Gerade erst gab es eine große Anhörung zur Situation des Tanzes im Ausschuss für Kultur und Medien des Deutschen Bundestages. Die Situation der Tanzszene schien endlich auf der Bundesebene angekommen. Doch nun streicht der Entwurf zum Bundeshaushalt die Mittel für das Bündnis der internationalen Produktionshäuser. tanznetz dokumentiert an dieser Stelle die Protestnote des Bündnisses:

Bündnis internationaler Produktionshäuser vor dem Ende
Wir fordern die Korrektur des Kabinettsbeschlusses zum Bundeshaushalt 2025

Entgegen der im Koalitionsvertrag getroffenen Vereinbarung, das Bündnis internationaler Produktionshäuser „als Innovationstreiber“ in den darstellenden Künsten zu „stärken“, beschließt das Bundeskabinett mit dem Haushaltsentwurf 2025, die Förderung durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien einzustellen.

Das Bündnis vereint die sieben größten Zentren für die freien darstellenden Künste in Deutschland, die in den zurückliegenden Jahren kontinuierlich mit über tausend Künstler*innen und Partnerorganisationen in Europa und weltweit Formen einer intensiven Zusammenarbeit auf Augenhöhe entwickelt haben. Damit haben wir bundesweit Hunderttausende von Zuschauer*innen in den hoch diversen Stadtgesellschaften erreicht. Wir tragen so zu einer lebendigen, demokratischen Öffentlichkeit bei.

Das Bündnis internationaler Produktionshäuser stellt als einzigartiges Kooperationsmodell wichtige, bundesweit zugängliche Strukturen für die Akteur*innen der freien darstellenden Künste bereit. Damit hat sich das Bündnis als wichtigster institutioneller Repräsentant der zweiten Säule der deutschen Theaterlandschaft und als innovativer Motor der nachhaltigen Transformation für die Kultur in Deutschland und darüber hinaus erwiesen.

Mit Einstellung der Förderung werden die sieben im Bündnis zusammengeschlossenen Theaterhäuser ihre Arbeit miteinander und ihre gemeinsamen Projekte und Initiativen, wie die Akademien zur Qualifizierung von Freiberufler*innen in den Feldern Kommunikation, Produktion und Vermittlung u.a., nicht fortführen können.

Wir appellieren dringend an die Haushalts- und Kulturpolitiker*innen im Bundestag, diesen Beschluss zu korrigieren. Das Bündnis internationaler Produktionshäuser mit seiner Verantwortung für die freie Theater- und Kunstszene in Deutschland braucht dringend eine gestärkte und verstetigte Förderung!

Die Intendant*innen der im Bündnis internationaler Produktionshäuser zusammengeschlossenen Institutionen

Kathrin Tiedemann, FFT Düsseldorf
Annemie Vanackere, HAU Hebbel am Ufer Berlin
Carena Schlewitt, HELLERAU Europäisches Zentrum der Künste Dresden
Amelie Deuflhard, Kampnagel Hamburg
Anna Wagner , Marcus Droß, Künstler*innenhaus Mousonturm Frankfurt a.M.
Stefan Hilterhaus, PACT Zollverein Essen
Ingrida Gerbutavičiūtė, tanzhaus nrw Düsseldorf

Als vehemente Unterstützer des Protestes meldet sich nun die INITIATIVE TANZ zu Wort, welche im Rahmen der Initiativgruppe Tanzförderung entwickelt wurde und in der Akteur*innen des Tanzes mit langjähriger kulturpolitischer Erfahrung zusammenarbeiten: Bundesdeutsche Ballett- und Tanztheater Direktor*innen Konferenz, Dachverband Tanz Deutschland, Bureau Ritter gUG, K3 - Zentrum für Choreographie | Tanzplan Hamburg, NATIONALES PERFORMANCE NETZ, nrw landesbuero tanz,
Tanzbüro Berlin, TanzSzene Baden-Württemberg.

Gemeinsam mit den im Bündnis internationaler Produktionshäuser zusammengeschlossenen Institutionen wendet sich die INITIATIVE TANZ erneut und mit aller Dringlichkeit an die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und die Koalitionsparteien, die Kultur in allen Bereichen und Sparten weiterhin angemessen zu stärken und zu unterstützen. In einer aktuellen Pressemeldung heißt es bezüglich der Streichung: „Dies ist das falsche Zeichen in einer Zeit, in der Kunst und Kultur und die sie tragenden Einrichtungen mehr denn je als Orte des gesellschaftlichen Zusammenhalts im bundesweiten Kontext gebraucht werden.“

Über die weiteren Entwicklungen in diesem Kontext höchster Dringlichkeit und Brisanz wird tanznetz berichten. 

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