Alles über den Tanz in Österreich

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Stuttgart, 24/05/2001

Eine Warnung vorweg; der Autor dieses Journals ist beteiligt an dem Produkt, das er der Aufmerksamkeit seiner Leser empfiehlt! Es handelt sich um das Buch „Österreich tanzt – Geschichte und Gegenwart“, herausgegeben von Andrea Amort und Mimi Wunderer-Gosch, und es ist erschienen bei böhlau Wien. 342 Seiten stark und mit zahlreichen Abbildungen, auch farbigen, versehen, ist es ein stattlicher Band – das, was die Engländer ein „Coffee table book“ nennen.

Die Liste der AutorInnen umfasst zwischen Andrea Amort und Edith Wolf Perez nicht weniger als siebzehn Namen (darunter nicht weniger als zwölf Frauen – Gott sei Dank komme ich mir da nicht total vereinsamt vor). Nach den Vorworten geht Alfred Oberzaucher schön modern sprachlich via „Am Anfang war der Event“ auf die Anfänge des Balletts im Kaiserhaus von 1620 bis 1740 ein, gefolgt von unserer Noverre-Autorität Nr. 1, Sibylle Dahms aus Salzburg, über „Die Bedeutung Wiens für die Ballettreform des 18. Jahrhunderts“, die gleich anschließend nochmals zum Zuge kommt mit „Zur Aufführungspraxis historischen Tanzmaterials“.

Und so geht es weiter im Sauseschritt durch die Jahrhunderte – mit gebührender Würdigung Josef Bayers als Schöpfer der offenbar unsterblichen „Puppenfee“, aber natürlich auch der Geschwister Wiesenthal und der Pionierrolle Rosalia Chladeks sowie, als österreichische Botschafterinnen des Freien Tanzes im Ausland, Gertrud Kraus und Gertrud Bodenwieser.

Der zweite Teil beschäftigt sich mit der Gegenwart, und die beginnt, laut Amort, mit Gerhard Brunner. Die neuen Emigranten à la Bernd Bienert, Liz King und Johann Kresnik sind nicht vergessen – Renato Zanella hat ein eigenes Kapitel (von Silvia Kargl) , der Beitrag der Musicals ist berücksichtigt und weitere Kapitel wie „Professionelle Tanzausbildung gestern und heute“ (Heidrun Hofstetter), „Die Veranstalter und Festivals“ (Amort), „Tanz in Österreich in Film und Video“ (Eva Stanzl), „Das Österreichische Theatermuseum in Wien“ (Jarmila Weißenböck), „Die Derra de Moroda Dance Archives in Salzburg“ (Dahms) und „Die Tanzzeitschriften in Österreich“ (Wolf Perez) untermauern den Anspruch, dass hier so gut wie alles versammelt ist, was irgendwie mit dem Tanz in Österreich zu tun hat (so gut wie: da ich hätte mir noch ein weiteres Kapitel über „Die österreichische Tanzkritik“ gewünscht).

Als ob das nicht genug wäre, gibt es auch noch ein knapp fünfzig Seiten umfassendes „Lexikon“, das von Adler, Nikolaus, bis Zanella, Renato, reicht. Und natürlich fehlt auch ein nochmals vierzig Seiten umfassender „Anhang“ nicht, in dem „Bibliographie“; „Bildnachweis“, „Register“ und „Biographien der AutorInnen“ nachgereicht werden. Und das alles für 69,80 Mark – was mir ein durchaus fairer Preis für die Fülle des hier Gebotenen scheint.

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