„Very british“ – auch in Wien
Manuel Legris hat Peter Wrights „Dornröschen“ neu einstudieren lassen
Hocherhobenen Hauptes wird sie ab Herbst Solistin in Berlin sein. Ob ihr neuer Direktor Vladimir Malakhov eigentlich weiß, welch aufgehenden Stern er da engagiert hat? Und sein Wiener Kollege Gyula Harangozó vielleicht ahnt, dass er Shoko Nakamura nicht hätte ziehen lassen dürfen? Tatsache ist, dass die in Wien engagierte Solistin ihr Aurora-Debüt in der überzeugenden, weil künstlerisch atmenden „Dornröschen“-Produktion von Sir Peter Wright mit Bravour absolviert hat: Atemberaubende Balancen, kaum eine Unsicherheit, anmutig in der Gestaltung und bezaubernd im Ausdruck. So hat man die 26-jährige Japanerin noch nicht erlebt, und weitere, ausbaufähige Facetten scheinen jetzt möglich geworden.
Partner Gregor Hatala, ausdrucksstärker geworden, gab als Prinz Florimund sein Bestes. Mihail Sosnovschi, der mit seiner berstenden Energie ruhig haushalten darf, warf sich als Blauer Vogel in den Kampf. Maria Yakovlevas Prinzessin Florine hat einen vulgären Anstrich; die stilistische Feinarbeit bleibt sie schuldig. Wegen mangelnder Besetzungen aus der Pension zurück: Alexandra Kontrus als funkelnde Carabosse. Kevin Rhodes dirigierte dramatisch und tänzergerecht. Neben vielen Tänzern wird man ihn, aber auch diese Produktion, 2006/'07 vermissen.
Info: Nächste Vorstellung mit Shoko Nakamura und Gregor Hatala in der Staatsoper am 14. Juni
Link: www.dasballett.at
Mit freundlicher Genehmigung des Kurier
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